Die Bestattungen gehören zur Kugelamphorenkultur, benannt nach den für diese Zeit typischen Gefäßen mit kugelförmigem Gefäßkörper und einem reich verziertem zylindrischen Hals. Die Rinderbestattungen gruppieren sich ihrerseits um eine aufwendig konstruierte Grabkammer mit teilweise verbrannten menschlichen Resten aus der gleichen Zeit. Das Ensemble gibt einen Einblick in ein komplexes und vielschichtiges Totenritual an der Wende vom 4. zum 3. Jahrtausend v. Chr. und illustriert die kultische Bedeutung der Rinder.
Auch wenn sich von den Rindern nur die Zähne und einzelne Skelettreste im sandigen Boden erhalten haben, sind die Kugelamphoren nach 5000 Jahren intakt. "Der Erhaltungszustand der Gefäße ist wirklich erstaunlich, im Gegensatz zu den Knochen, die wegen der Kalkarmut der sandigen Böden in Brandenburg meist schlechter erhalten sind", kommentierte Dr. Ralf Lehmphul, Fachreferent des BLDAM für steinzeitliche Archäologie, den Fund.
Die reich mit Schnureindrücken und Einstichen verzierten Gefäße wurden vorsichtig im Block geborgen und werden nun in der Restaurierungswerkstatt des Landesamtes freipräpariert und weiter erforscht. Naturwissenschaftliche Untersuchungen an den Knochen, einschließlich des Versuchs einer 14C-Datierung, sind geplant.