Den Fundort hatte er bei seiner Aktion so gründlich durchwühlt, dass eine Nachgrabung keinerlei verwertbare Erkenntnisse mehr erbrachte. Bei den Funden handelt es sich um einen großen Silberteller, eine Silberschale, zahlreiche goldene Gewandapplikationen, Reste eines versilberten und vergoldeten Klappstuhls, einige Silberstatuetten sowie Überreste verschiedener anderer Gegenstände aus Edelmetall, die wohl ins 5. Jahrhundert zu datieren sind. Die Objekte stammen möglicherweise aus dem Beutegut plündernder Germanen, weshalb der Fund auch als »Barbarenschatz« bezeichnet wird.
Der Raubgräber hatte offenbar schon zahlreiche andere Fundstellen in der Südpfalz heimgesucht und war in der Sondengängerszene u.a. auch wegen der bei seinen Exkursionen gedrehten Videos weithin bekannt/berüchtigt. Wohl auch deswegen war das Echo auf die Medienberichte im Internet groß. Es zeigt sich, dass vielen Menschen die Notwendigkeit einer exakten Dokumentation des ungestörten Fundzusammenhangs und der fachgerechten Bergung von Funden für die Erweiterung des Wissens über unsere Geschichte immer noch nicht bewußt ist.
Zu dem Fund und seiner Entdeckungsgeschichte wurde bereits an anderer Stelle ausführlich berichtet, so dass wir uns hier darauf beschränken möchten, auf zwei lesenswerte Artikel hinzuweisen, die in dem Blog »Archaeologik« dazu erschienen sind. Der Mittelalterarchäologe Rainer Schreg befasst sich in dem Beitrag »Ein Räuber im Zauberwald - die Vernichtung einer Quelle zur Völkerwanderungszeit« mit dem dabei einhergehenden Wissensverlust und hat zahlreiche Links zu Medienberichten zusammengestellt. Jutta Zerres setzt sich in ihrem Beitrag »"Das nennt sich Fieldwork, ihr Schnarchzapfen" – Der Rülzheimer "Barbarenschatz" und die öffentliche Wahrnehmung von Denkmalpflege und Archäologen« mit den Reaktionen in den Kommentarspalten der Online-Medien auseinander, wobei deutlich wird, dass die Kluft zwischen professionellen und »Hobby-« Archäologen nach wie vor tief ist.