Die wissenschaftliche Zusammenarbeit zwischen Deutschland und dem Iran blickt auf eine lange Tradition zurück. Vor mehr als 50 Jahren fand diese Tradition mit der Gründung einer Abteilung des Deutschen Archäologischen Instituts (DAI) in Teheran eine dauerhafte Form. Seit dieser Gründung haben sich die Herausforderungen im Bereich der der Archäologie verändert. Fragen des Schutzes des Kulturerbes in Iran sowie der touristischen Erschließung haben an Bedeutung gewonnen und stehen im Mittelpunkt des Übereinkommens. Der Iran mit seinem reichen archäologischen Erbe steht hier vor großen Herausforderungen, die nun gemeinsam in Angriff genommen werden können.
Das Deutsche Archäologische Institut blickt in Iran auf eine lange Forschungstätigkeit besonders im Bereich der Architektur zurück. Wichtige antike Stätten, die heute als Weltkulturerbestätte eingetragen sind, wie der Takh-i Suleiman waren dem DAI anvertraut. Bauforscher des DAI haben aber auch darüber hinaus an vielen Orten mit ihren Dokumentationen und Forschungen wichtige Grundlagen gelegt, die nun bei allen Fragen der Konservierung und Restaurierung, aber auch der Nominierung einmaliger antiker Stätten als Welterbestätten die notwendigen Informationen liefern. Ohne grundlegende Forschung ist dies nicht möglich. So erweitert das mit der Behörde für Kulturelles Erbe, Handwerk und Tourismus (ICHHTO) unterschriebene Memorandum bereits bestehende Vereinbarungen im Bereich der Forschung und gibt der langen Tradition der Zusammenarbeit ganz neue Akzente.
Gemeinsam mit ICHHTO sollen an zentralen archäologischen Stätten Programme zum Schutz und »sanften Tourismus« erarbeitet und verwirklicht werden. Konkrete Planungen betreffen u. a. Maßnahmen zur Erhaltung antiker Gebäude in Firuzabad (u. a. Qaleh Dokhtar des sassanidischen Königs Ardeshir I.) und archäologisch-bauhistorische Prospektionen in der Weltkulturerbestätte Bisotun (Kermanshah).