Die sächsische Landesarchäologin zeigt sich zufrieden mit dem Kabinettsbeschluss vom 25. Januar, nach dem u. a. der Dienstsitz des Landesamtes für Archäologie nach Chemnitz verlagert wird. »Die Entscheidung ist konsequent, da eine Abteilung unseres Hauses, das Landesmuseum für Vorgeschichte, bereits im Haus der Archäologie im Kaufhaus Schocken angesiedelt wird. Die Kollegen arbeiten schon heute intensiv an der Konzeption. Das Haus der Archäologie ist das Schaufenster unserer Forschungen für die breite Öffentlichkeit. Die Entscheidung ist ein Bekenntnis zu einer starken Archäologie in Sachsen«.
Gemeinsam mit dem Ministerium für Wissenschaft und Kunst werde nun die Variantenprüfung und Detailplanung beginnen. Der Umzug biete die Chance, die Arbeitsfähigkeit des Landesamtes nachhaltig zu sichern. Synergien werde es auch Dank der Nähe zur Sächsischen Landesstelle für Museumswesen und der TU Chemnitz geben. Mit beiden Institutionen werde bereits eng zusammengearbeitet und geforscht.
»Wir freuen uns auf Chemnitz, denn wir wissen, dass wir dort willkommen sind«, so Dr. Smolnik.
Ein Umzug nach Chemnitz müsse aber auch personalverträglich geplant werden. Der Kabinettsbeschluss greife tief in die jeweiligen Lebensplanungen der Beschäftigten und ihrer Familien ein. »Wir werden damit rechnen müssen, dass zukünftig viele unserer Mitarbeiter zwischen Dresden und Chemnitz pendeln, da sie familiär an die Dresdner Region gebunden sind. Noch nicht absehbar ist ein möglicher Kompetenzverlust durch Abwanderung aufgrund persönlicher Entscheidungen gegen den Standort Chemnitz, der uns besonders hart treffen würde«, gibt Smolnik zu bedenken.
Die Verlagerung des Landesamtes für Archäologie ist Teil eines Planes zur Staatsmodernisierung Sachsens, in dessen Rahmen bis zum Jahr 2020 Dutzende Behörden zusammengelegt, geschlossen oder verlegt werden sollen - die größte Umzugsaktion seit der Wende. Die Opposition im sächsischen Landtag kritisierte die Pläne der Koalition von CDU und FDP als blinden Aktionismus.