Rom: Kunstraub - Finanzpolizei stellt gestohlene Antiken im Wert von einer Million Euro sicher
Der Kunstraub: Die Ermittlungen wurden in Latium und den Abruzzen von einer Sondereinheit der Finanzpolizei durchgeführt, der Einheit zum Schutz des archäologischen Erbes. Im Fokus standen Personen aus dem Umkreis von Kunst und Kultur: Antiquare, Galleristen, Kunsthändler und Privatsammler. Die Ermittler machten einen illegalen Händler dingfest, der den Zwischenhandel mit geraubten archäologischen Objekten aus italischen Nekropolen organisierte. Er diente als Verbindungsmann zwischen Grabräubern und ausländischen Kunsthändlern. Die Kunstschätze waren unter der Erde auf einem Ackergrundstück in den Abruzzen versteckt. Als die Finanzpolizei zuschlug, fanden sie die Objekte schon in einheitliche Partien verpackt vor und in einem Container verstaut, der nach Kopenhagen verladen werden sollte.
Archäologische Artefakte von großem Wert: Als sie sicher gestellt wurden, zeigten die Objekte noch die unmissverständlichen Anzeichen einer erst kurz zuvor durchgeführten Raubgrabung: Erdverkrustungen und Kalkablagerungen wie sie für Erdbestattungen typisch sind. Zu den wertvollsten Werken gehören 11 Keramikgefäße in verschiedenen Formen sowie Matrizen und bronzene Votivstatuetten, die aus einem antiken Heiligtum stammen. Alle Artefakte sind von großem kunsthistorischem Interesse; viele von ihnen werden als herausragende Beispiele der vorrömischen Kunst der Abruzzen angesehen. Die Kunstschätze befinden sich inzwischen in Chieti, im Archäologischen Nationalmuseum der Abruzzen, und vervollständigen die Sammlung der prähistorischen bis spätantiken Kunst. Sie werden dort im Saal der Villa Frigerj zu sehen sein.
Quelle: Corriere della Sera, 18.04.2011