Schon im letzten Jahrzehnt konnten südöstlich davon im Bereich des Kirchenfelds Reste der Gewerbezone zum römischen Gutshof dokumentiert werden. Unter anderem wurde auch eine Schmiede ausgegraben. Die nun entdeckten Grabenstrukturen zur Wasserableitung sind mit römischen Keramikabfällen, Schlacken und Gebäudeschutt verfüllt. Sie belegen neu, dass sich die oben genannte Gewerbezone mit metallverarbeitendem Gewerbe unter dem heutigen Friedhof hindurch bis an die Hangkante erstreckt.
Im selben Areal liess sich fast 2000 Jahre später eine Langenthaler Hafnerwerkstatt nieder. Das Hafnereigewerbe lässt sich in Langenthal mit dem Hafner Heinrich Herzog seit dem 16. Jahrhundert archivalisch nachweisen. Zwischen 1633 und 1797 arbeiteten mehrere Generationen der Hafnerfamilie Geiser in Langenthal. Die aufgefundenen, technik- und handwerksgeschichtlich besonders interessanten Relikte - zwei Töpferofen, ein Glasurschmelzofen und eine grosse Grube zur Lehmlagerung - wurden jedoch erst um oder nach der Mitte des 19. Jahrhunderts abgebrochen und eingefüllt, so dass die Reste mit grosser Wahrscheinlichkeit der Hafnerei Staub zuzuschreiben sind. Diese arbeitete seit spätestens 1758 über vier Generationen hinweg bis zu einem Brand im Jahr 1845 auf diesen Grundstücken.
Nach den vielfältigen Funden zu urteilen (u.a. Brennhilfen, Schrüh- und Fehlbrände), produzierten die Hafner vor allem Ofenkacheln mit grüner Bleiglasur, fein bemalter Fayenceglasur oder weissen Schablonenmustern unter grüner Glasur, wie sie in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts im östlichen Kanton Bern, aber auch im Aargau und im Kanton Basel-Landschaft Mode waren. Dies deckt sich mit den wenigen erhaltenen Öfen dieser Langenthaler Hafnerfamilie. Daneben produzierten sie aber auch ganz normales Alltagsgeschirr.