Funde aus drei antiken Gasthöfen aus Deutschland und Norditalien beweisen, dass man auch zur Zeit der Cäsaren unterwegs nicht auf Komfort verzichten musste.
Sommerfrische am Fuße der Alpen, Geschäftsreise zur nächsten Provinzhauptstadt, Sightseeing in Griechenland und Ägypten - den weltgewandten Römer der Antike hielt es nicht in den Stadtmauern Roms.
Ein technisch ausgeklügeltes und weitverzweigtes Straßennetz erlaubte ihm, das Kaiserreich kreuz und quer ohne allzu große Mühen zu durchstreifen.
Zur Eröffnung der Ausstellung am 15. November um 10 Uhr sind Vertreter der drei Ausgrabungsorte geladen und über den jeweiligen Grabungen vortragen werden.
Im Mittelpunkt der Ausstellung steht der Landgasthof bei Ficarolo in der Po-Ebene, dessen Ausgrabung der Bochumer Archäologe Prof. Dr. Hermann Büsing zehn Jahre lang leitete. Mit seiner Lage und ländlichen Bauweise bot das Hotel dem Reisenden eine willkommene Abwechslung von der Hektik und dem übertriebenen Luxus Roms.
Auch im Offizierskastell von Haltern und dem Stadthotel in Xanten konnte der Reisende des Altertums standesgemäß absteigen. Eine stets vergleichbare Ausstattung der Gasthöfe garantierte, dass er sich auch fern von zu Hause wohlfühlte - das belegen Leihgaben des Römermuseums in Haltern und des Archäologischen Parks in Xanten sowie Fotos vom Fundort in Ficarolo.
Alle drei Ausgrabungsstätten werden in der Ausstellung ausführlich charakterisiert und mit Plänen veranschaulicht. Zudem bietet die Schau viele Hintergrundinformationen zu Bedingungen und Voraussetzungen des Reisens in der Antike und gibt Tipps zu vertiefender Lektüre.
Quelle: Uni Bochum