Der Neubau der James-Simon-Galerie nach Plänen von David Chipperfield Architects wird als Eingangsgebäude der Museumsinsel entscheidende zentrale Servicefunktionen mit Kartenverkauf, Café, Garderoben, Museumsshop etc. für die Museen übernehmen. Darüber hinaus sind ein Auditorium und Sonderausstellungsflächen vorgesehen.
Die James-Simon-Galerie wird die Besucher zum Rundgang Antike Architekturen im angrenzenden Pergamonmuseum bzw. über das Untergeschoß zur Archäologischen Promenade leiten, die vier der fünf Museen der Insel verbinden wird. Die individuellen Eingänge der Museen bleiben zusätzlich bestehen. Das Gebäude ist Teil des Masterplans Museumsinsel, der 1999 beschlossen wurde, um das UNESCO-Welterbe zu bewahren und gleichzeitig zu einem zeitgemäßen Museumskomplex umzugestalten.
Kulturstaatsministerin Monika Grütterssagte: "Die James-Simon-Galerie ist das Entrée für die Erfahrung von Kunst aus mehreren tausend Jahren Menschheitsgeschichte, das Tor zu Berlins Schatzinsel. Einzigartige Sammlungen wie auch die großartige architektonische Wirkung ihrer Einzelbauten und die Strahlkraft des Ensembles begründen den Reichtum und die Bedeutung der Museumsinsel als UNESCO-Weltkulturerbe. Mit dem Richtfest der James-Simon-Galerie können wir heute deren architektonische und funktionale Vervollständigung feiern. Um diese Pracht für künftige Generationen zu pflegen und zu bewahren, finanziert der Bund den Masterplan Museumsinsel ein Vierteljahrhundert lang mit über 1,4 Milliarden Euro. Bis 2025 wird auch das größte Projekt - das Pergamonmuseum - vollendet sein. Damit ist der Masterplan Museumsinsel eine Erfolgsgeschichte."
"Die James-Simon-Galerie transformiert die Museumsinsel Berlin ins 21. Jahrhundert. Mit seiner Gestalt greift das Gebäude die klassischen Elemente von Schinkel und Stüler auf, interpretiert sie in der Sprache unserer Zeit und fügt das Haus harmonisch in das historische Ensemble ein. Mit seinen Funktionen bündelt das Haus alles, was in der Museumswelt des 19. Jahrhunderts noch kaum eine Rolle spielte. Die James-Simon-Galerie versetzt uns in die Lage, die Besucher freundlich zu empfangen, sie ihren Interessen entsprechend zu leiten und eine intensive Begegnung mit den Sammlungen zu fördern. Die Museumsinsel Berlin ist Sinnbild für die mannigfachen Verflechtungen der Kulturen. Der gesellschaftliche Auftrag an die Museen, dies für ein breites und vielfältiges Publikum erfahrbar zu machen, ist heute aktueller denn je. Ich bin froh, dass wir mit dem heutigen Tag diesem Ziel einen großen Schritt näher gekommen sind.", erklärte SPK-Präsident Hermann Parzinger.
Die weithin sichtbare breite Freitreppe unterstreicht die Funktion des Hauses als Empfangsgebäude für den gesamten Museumskomplex. Die Hochkolonnade der James-Simon Galerie, bestehend aus 92 rund 9 Meter hohen quadratischen Pfeilern, erstreckt sich entlang des Kupfergrabens auf einer Länge von rund 100 Metern. Die gewählten Materialien für das Gebäude sind Glas und Betonwerkstein mit Natursteineinschlüssen.
Der Architekt David Chipperfield ordnete das neue Eingangsgebäude auch in seiner Bedeutung für die Stadt Berlin ein: „Die James-Simon-Galerie ist nicht nur ein Gebäude, sondern auch ein öffentlicher Ort in der Stadt. Neben ihrer Rolle, das museologische Programm zu ergänzen, organisiert sie die stadträumlichen Beziehungen und die Zugänglichkeit der Museumsinsel neu. Es ist ein Haus, das nicht so sehr von seiner Funktion geprägt ist, als vielmehr von seiner Verantwortung als öffentliches Gebäude im Zentrum der Stadt."
Mit dem Richtfest ist ein weiterer Meilenstein im Bauablauf erreicht. Der Rohbau ist weitgehend aufgerichtet und wird bis Jahresende einschließlich der Sichtbetonwände im Gebäudeinnern komplett fertiggestellt. Die Montage der Betonwerksteinfassade wird fortgesetzt und mit dem Einbau der Außenfenster wird demnächst begonnen. Die Eröffnung der James-Simon-Galerie ist für 2018 vorgesehen.
Benannt wird das Gebäude nach dem Berliner Unternehmer James Simon (1851-1932), einem der bedeutendsten Mäzene der wilhelminischen Ära, dem die Staatlichen Museen zu Berlin zahlreiche hochkarätiger Werke verdanken, darunter die weltberühmte Büste der Nofretete und das Ischtar-Tor.