Die in den Boden eingetieften Siedlungsspuren sind ungewöhnlich gut erhalten. "Um den unfruchtbaren Boden zu düngen, hatte man nach der Aufgabe des Hofs Plaggenesch einen neuen Boden aufgetragen", erläutert Dr. Eva Cichy, Wissenschaftliche Referentin bei der LWL-Archäologie für Westfalen. Diese Überdeckung sorgte dafür, dass sogar die Reste von Herdstellen in Form von dicken verziegelten Lehmplatten gut erhalten blieben.
"Eine dieser Herdstellen wurde über einem eingetieften und später verfüllten älteren Gebäudebereich angelegt und gehört zu einem jüngeren Bau an gleicher Stelle.", erklärt Daniel Riemenschneider, technischer Grabungsleiter der LWL-Außenstelle Olpe. Vor allem ein besonders groß dimensioniertes Haus, vermutlich ein großes Wohngebäude, wurde immer wieder an gleicher Stelle erneuert, wovon ein Gewirr von Pfostengruben in einem Bereich des Gehöfts zeugt.
Einige der Gebäudespuren dürften zu einer frühen Phase gehören, die die Fachleute in das 5./Anfang 6. Jahrhundert datieren, eine Epoche aus der bisher auf Hammer Stadtgebiet keine Siedlungsspuren bekannt waren. Danach scheint es zu einem Siedlungsabbruch gekommen zu sein. Erst ab dem 9. Jahrhundert wurde dann vor Ort wieder gebaut und gewohnt. Mithilfe der zahlreichen Funde hoffen Cichy und Riemenschneider die unterschiedlichen Nutzungsphasen der Hofstelle ermitteln zu können, zu der auch noch Brunnen und Heubergen (runde überdachte Gestelle zur Heulagerung) gehörten.