Die Ermittler der Operation Andromeda hatten den Briten Robin Symes im Visier. Der Kunsthändler war schon zuvor mit der Justiz in Konflikt geraten. Bei der Operation konnte ein in Basel lebender Zwischenhändler identifiziert werden. Gegen beide wurde Anzeige wegen Hehlerei erhoben. Als Basis des illegalen Kunsthandels diente der Freihafen Genf. Dort wurden im Dezember 2009 im Lager eines wichtigen japanischen Händlers 20.000 archäologische Artefakte beschlagnahmt; darunter auch die 337 italienischen Objekte. Der japanische Kunsthändler, der die Kunstwerke legal erworben hatte, stellte keine Besitzansprüche. So wurden die antiken Kunstgegenstände nach Italien zurückgebracht.
Die Meisterwerke antiker Kunst stammen zum Teil aus illegalen Ausgrabungen in Lazio, Puglia, Sizilien sowie Sardegna und datieren vom 8. Jahrhundert v. Chr. bis in die römische Kaiserzeit. Der Superintendent für die archäologischen Stätten in Rom, Giuseppe Proietti, beschrieb die Artefakte als „Eine der wichtigsten Kunstrettungen; es sind Werke von herausragender Qualität.“ Darunter befinden sich Fragmente von Fresken aus Pompeji, Bronzegegenstände, Marmorstatuen, etruskische Kandelaber sowie Keramiken – Vasen – aus berühmten Werkstätten wie der des Darius-Malers, des Borgos- und des Penthesilea-Malers. Außerdem ein so genannter lakonischer Krater aus Sizilien, der schon in den 1990er Jahren publiziert worden war. Die Kunstgegenstände haben einen Gesamtwert von 15 Millionen Euro.
Quelle: Corriere della Sera, 16.07.2010