Zum ersten Mal wurden dort alle Funde aus dem seit 1883 bekannten alamannischen Gräberfeld von Pfahlheim gezeigt, die sich heute in den großen archäologischen Museen in Stuttgart, Nürnberg und Berlin befinden. Im Mittelpunkt der Ausstellung, steht das Phänomen des frühmittelalterlichen Reiterkriegers.
Während in den meisten frühmittelalterlichen Friedhöfen Reiter nur vereinzelt beigesetzt wurden, lässt sich in Pfahlheim nahezu jeder dritte bestattete Mann durch Grabbeigaben wie Sporen, Zaumzeug oder Sattel als Reiter identifizieren. Die Reiter standen zunächst im Dienste des Königs beziehungsweise des alamannischen Herzogs und waren mit strategischen Aufgaben wie der Erschließung des Landes oder der Kontrolle der Verkehrswege betraut.
Die Reitergräber zeichnen sich durch Grabbeigaben von zum Teil hervorragender Qualität aus. Anlass für die vom Germanischen Nationalmuseum in Nürnberg übernommene Ausstellung war die vor vier Jahren abgeschlossene Dissertation des Archäologen Manfred Nawroth zum Gräberfeld von Pfahlheim, die jetzt auch in gedruckter Form vorliegt. Sowohl die Ausstellung als auch die Herausgabe des Buches wurde von der Stadt Ellwangen, wo die Ausstellung als Eröffnungsausstellung im neuen Alamannenmuseum präsentiert wird, finanziell unterstützt.
Zum Ende der Sonderausstellung "Die Reiterkrieger von Pfahlheim" im Ellwanger Alamannenmuseum gibt es am Sonntag, 11.1.2004, dem letzten Tag der Ausstellung, um 11 Uhr eine Sonderführung mit Museumsleiter Andreas Gut. Treffpunkt für die rund einstündige Führung ist die Museumstheke; es ist nur der übliche Museumseintritt zu bezahlen.
Die Ausstellung ist noch Freitag von 10-12.30 Uhr und 14-17 Uhr sowie am Samstag und Sonntag von 10-17 Uhr zu besichtigen. Nähere Informationen sind unter der Telefonnummer 07961/969747 oder im Internet unter www.alamannenmuseum-ellwangen.de erhältlich.
Quelle: Museum Ellwangen