Im Jahr 2013 hat das Institut für Historische Landesforschung der Universität Göttingen das Niedersächsische Klosterbuch herausgegeben. Darin wurden alle bis 1810 gegründeten Domkapitel, Stifte, Klöster, Ordenskommenden, Beginen- und Begardenhäuser systematisch erfasst. Nun haben die Göttinger Historikerinnen und Historiker hieraus die wichtigsten Daten zu jedem Kloster, verschwunden oder noch in Betrieb, erstmals koordinatengenau kartiert und im Internet zugänglich gemacht.
Unter der Adresse http://www.landesgeschichte.uni-goettingen.de/kloester können die Klöster über eine interaktive Karte gesucht und angesteuert werden. »Klöster lassen sich nun auch gesondert als Gruppen anzeigen, zum Beispiel können sie nach Orden oder Gründungsdatum geordnet werden«, sagt Prof. Dr. Arnd Reitemeier, Projektleiter und Direktor des Instituts für Historische Landesforschung. »Jede Einrichtung wird durch einen kurzen Artikel beschrieben, von dem aus auf weitere Klöster sowie auf Personen verlinkt wird.« Über eine weitere Suchfunktion lassen sich die Artikel auch direkt ansteuern. So lassen sich nicht nur Klosterlandschaften über längere Zeiträume erkennen, sondern es werden auch Verbindungen zwischen den Einrichtungen sichtbar.
Auf dem Gebiet des heutigen Niedersachsen fiel den Klöstern bis ins 19. Jahrhundert eine wesentliche politische Bedeutung zu, was auch dazu führte, dass die Landesherren nur einen kleinen Teil der Klöster aufhoben und ihr Vermögen einzogen. Viele monastische Gemeinschaften, insbesondere Frauenklöster, wurden zu evangelischen Stiften umgewandelt und prägen bis heute das karitative und kulturelle Leben. Im Verlauf der Geschichte entstanden hier bis 1810 über 360 monastische Einrichtungen. Die Niedersächsische Klosterkarte wurde von der VGH-Stiftung und der Klosterkammer Hannover gefördert.