NFDI4Objects wird Teil der nationalen Forschungsdateninfrastruktur

Neues Konsortium unter Federführung des Deutschen Archäologischen Instituts wird die digitale Transformation in der Archäologie und den Altertumswissenschaften vorantreiben und international vernetzte Dienste-Angebot bereitstellen

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NFDFI4Objects
NFDI4Objects Homepage (Screenshot)

Am 1. März 2023 startet nach einer vierjährigen Vorbereitungszeit die Arbeit des NFDI-Konsortiums “NFDI4Objects. Forschungsdateninfrastruktur für die materiellen Hinterlassenschaften der Menschheitsgeschichte”. Gemeinsam mit sieben anderen Konsortien der dritten und letzten Ausschreibungsrunde wird NFDI4Objects ab März in die Bund-Länder-Förderung der NFDI aufgenommen. Das hatte die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz (GWK) im November beschlossen. Sie ist damit der Förderempfehlung der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefolgt.

Das Konsortium NFDI4Objects repräsentiert eine breite Community, die sich mit den materiellen Überresten der Menschheit aus einem Zeitraum von mehr als 2,6 Millionen Jahren beschäftigt. Sie umfasst zahlreiche Fachrichtungen aus den Geistes- und Naturwissenschaften und viele unterschiedliche Institutionen wie Universitäten und Hochschulen, außeruniversitäre Forschungseinrichtungen, Denkmalämter, Museen und Verbände, die durch gemeinsame Anforderungen an das Forschungsdatenmanagement (FDM) miteinander verbunden sind. Hauptantragsteller des Konsortiums ist das Deutsche Archäologische Institut (DAI), Mitantragstellende Institutionen sind die Universität Bonn, das Landesamt für Denkmalpflege Baden-Württemberg, die Stiftung Preußischer Kulturbesitz (SPK), das Leibniz-Zentrum für Archäologie (LEIZA), die Universität Kiel, das Deutsche Bergbaumuseum Bochum (DBM), die Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (GDKE), die Verbundzentrale (VZG) des Gemeinsamen Bibliotheksverbundes (GBV) in Göttingen, die Hochschule Mainz und die Klassik Stiftung Weimar. Hinzu kommen 61 weitere Institutionen als offizielle Mitglieder.

Das Konsortium repräsentiert so das gesamte inhaltliche, geographische und zeitliche Spektrum der archäologischen und altertumswissenschaftlichen Forschungscommunity. In der deutschen Archäologie hat es eine solche große Antragsallianz verwandter Disziplinen und Institutionen bislang noch nicht gegeben.

Der Sprecher des Konsortiums Dr. Philipp von Rummel sieht nun wichtige Aufgaben und große Chancen auf das Konsortium zukommen: “In den kommenden 5 Jahren werden wir die 'Digitale Kluft' zwischen Anwender*innen und Spezialist*innen, besonders auch zwischen den archäologischen Teildisziplinen, abbauen. Neue und bereits bestehende Services und Dienste werden wir entlang der gemeinsam formulierten Bedarfe und im Rahmen unserer gemeinsam entwickelten Forschungsdatenmanagement-Strategie im Rahmen der gesamten Nationalen Forschungsdateninfrastruktur weiterentwickeln und umsetzen. Kern unserer Arbeit ist es, ein breites, international vernetztes Dienste-Angebot bereitzustellen, das die gesamte Community bedient und nachhaltig nutzbar ist. NFDI4Objects wird die digitale Transformation in unseren Wissenschaftsbereichen vorantreiben und community-orientiert gestalten.”