Das historische Obertor, eine mittelalterliche Torburg, in der die neue Dauerausstellung untergebracht ist, bietet eine passende Kulisse für das gewählte Thema.
Die Ausstellung setzt viele neue Akzente: Im Vordergrund steht die Neusser Geschichte. Themen wie der Hl. Quirinus und die Belagerung von 1474/75 dürfen daher nicht fehlen. Ihnen ist jeweils ein eigener Ausstellungsraum gewidmet. Ein besonderes Highlight sind die nach historischen Vorlagen angefertigten Dioramen von Werner Bender, die zuletzt 1997 zu sehen waren. Sie vermitteln die Geschehnisse während der burgundischen Belagerung 1474/75.
Besonderer Wert wird auf die Authentizität der ausgestellten Objekte gelegt: Fast alle gezeigten Gegenstände stammen aus Neuss, und viele von ihnen haben ihre ganz eigene Geschichte, wie etwa die eisenbeschlagene Truhe aus dem 15. Jh.: In ihr bewahrte die Stadt Neuss ihren Silberschatz auf, bis der "Fetzer", ein stadtbekannter Räuber, bei einem nächtlichen Einbruch am 12. September 1796 den Inhalt der Schatzkiste stahl.
Die zwölf Jahrhunderte währende Geschichte des mittelalterlichen Neuss werden im Obertor in ausgewählten Kapiteln vorgestellt. Sie reichen von den Ursprüngen der frühmittelalterlichen Besiedlung im 5. Jh. bis zum großen Stadtbrand von 1586, der das mittelalterliche Stadtbild zerstörte.
Themen wie Armenfürsorge, Gerichtswesen und Klöster in Neuss werfen Schlaglichter auf das Leben in der Stadt. Einen Höhepunkt ganz besonderer Art stellen die Rekonstruktionen einer mittelalterlichen Küche und eines mittelalterlichen Abortes da, die Einblicke in Ernährung und Abfallbeseitigung der Neusser im Mittelalter geben.
Quelle: Clemens-Sels-Museum Neuss