Auf drei Etagen sind im Museum nun die Originalfunde und die Geschichte des Mannes aus dem Eis zu besichtigen. Wie Landesrätin Sabina Kasslatter Mur erklärte, sei die neue Dauerausstellung aus der Sonderausstellung "Ötzi 2.0" hervorgegangen. "Es handelt sich bei der Neugestaltung des Museums um einen gelungenen Versuch, den Mann aus dem Eis ausreichend zu präsentieren, aber gleichzeitig Platz für Sonderausstellungen zu lassen", sagte Kasslatter Mur. Das oberste Stockwerk des Museums beherbergt nun ein Jahr lang die Familienausstellung "mysteriX. Rätselhafte Funde aus Südtirol". "Bei der auf Kinder und Familien zugeschnittene Sonderausstellung entdecken Kinder und ihre Eltern anhand von sieben besonderen Objekten auf interaktive und unterhaltsame Weise Wissenswertes über Archäologie in Südtirol", freute sich die Kulturlandesrätin. "Das neue Gewand und das neue Logo sind die Ergebnisse eines überlegten Prozesses aufgrund einer Studie zur Außenwahrnehmung des Museums; sie stellen den Mann aus dem Eis und sein Haus in den Mittelpunkt", erklärte Museumsdirektorin Fleckinger. So sieht man den Hauptakteur des Museums, den Eismann, nun in einem Eisblock auf dem Logo. "Wir haben die Besucherprofile untersucht und wollen nun für jeden etwas anbieten und das Archäologiemuseum weiterhin als Plattform und Schaufenster für Archäologie in Südtirol präsentieren", sagte Fleckinger. "Einmal mehr präsentiert isch das Archäologiemuseum als lernendes Museum, das es versteht die Besucher mit verschiedenen Objekten in den Bann zu ziehen", lobte Abteilungsdirektorin Dalla Torre.
"Bei der neue Sonderausstellung wurde bewusst die herkömmliche museale Vermittlung verletzt; die Besucher werden bei mysteriX selbst zu Forschern und interpretieren die Objekte", erläuterte Kurator Putzer das Konzept der neuen Sonderausstellung. Sieben einzigartige archäologische Funde von der Urgeschichte bis zur Römerzeit stellen die Forschung vor ein Rätsel: Wie wurden sie verwendet? Was bedeuten sie? Erwachsene und Kinder probieren bei "mysteriX" selbst Werkzeuge und Methoden der Archäologie aus.
An sieben Stationen sind Originalfunde aus unterschiedlichen Epochen zu besichtigen, die in Südtirol in den vergangenen Jahren zum Vorschein kamen, nämlich ein Rätischer Schlüssel (Datierung: ca. 2. Jh. v. Chr. Fundort: Zwingenstein, Gemeinde Ritten), Römische Spielsteine (Datierung: 1.-4. Jh. n. Chr. Fundort Spielsteine, Astragale: St. Lorenzen. Fundort Würfel: Brixen, Feldthurns), Mithras-Stein (Datierung: 3. Jh. n. Chr. Fundort: Mauls), Stele Patauner mit rätischer Inschrift (Datierung: 5. Jh. V. Chr. Fundort: Siebeneich), Schaufeln (Datierung: 900-600 v. Chr. Fundort: Gögealm, Ahrntal), Rippenziste (Datierung: 5. Jh. v. Chr; Fundort: Eppan) und Bernsteinperlen (Datierung: 13. Jh. v. Chr. Fundort: Finailgrube, Schnalstal).
Die Objekte sind aus verschiedenen Materialien, sie wurden methodisch ausgegraben oder zufällig gefunden. Auf jeden Fall sind sie einzigartig - einige sogar europaweit - und sie haben eines gemeinsam: Sie bleiben rätselhaft. Das Knacken eines Schlosses, die Anleitung für ein Spiel oder das Entziffern von Schriftzeichen - bei diesen Funden hat die Archäologie noch keine letztgültige Erklärung gefunden.