Dies wurde jetzt vom zuständigen Bewilligungsausschuss in Bonn beschlossen. Die Neueinrichtungen werden zunächst viereinhalb Jahre lang gefördert und erhalten in dieser Zeit insgesamt etwa 39 Millionen Euro. Zusätzlich zu den insgesamt elf neuen Kollegs stimmte der Bewilligungsausschuss der Verlängerung von sechs Kollegs für weitere viereinhalb Jahre zu. Die Graduiertenkollegs bieten Doktorandinnen und Doktoranden die Chance, in einem strukturierten Forschungs- und Qualifizierungsprogramm auf hohem fachlichem Niveau zu promovieren.
Das thematische Spektrum reicht dabei von der Untersuchung von Arbeitsproduktivität über Deutungsmachtkonflikte bis hin zur Dynamik von Quantensystemen. Weitere Kollegs befassen sich etwa mit der Entwicklung neuer statistischer Methoden und deren mathematischer Analyse, den Herausforderungen für die Verwirklichung von Menschenrechten oder mit der Modellierung von Software-Infrastrukturen.
Im Zusammenhang mit aktuellen Diskursen zu Globalisierung, Wirtschaftskrisen und Rohstoffknappheiten interessieren auch die ökonomischen Strukturen früherer Kulturen. Letztgenannte sind das originäre Forschungsinteresse des GRK »Archäologie vormoderner Wirtschaftsräume«. Dazu sollen Wirtschaftssysteme und Wirtschaftsräume vormoderner Gesellschaften in ihrer Struktur, Leistungsfähigkeit und Dynamik erfasst werden. Ausgangspunkt ist die These, dass wirtschaftliche Prosperitätsphasen zur dynamischen Entwicklung und Stabilität früher Gesellschaften beitragen, ökonomische Krisen hingegen Umbruchphasen auslösen können. Das zeitliche Spektrum reicht vom Neolithikum bis zum Mittelalter, das räumliche von der Mongolei bis nach Mittelamerika - mit einem Schwerpunkt im europäischen und mediterranen Raum.
Der Antrag zur Einrichtung dieses Graduriertenkollegs, das im Wintersemester 2013/14 seine Arbeit aufnehmen und Stellen für 18 Doktoranden/innen und 3 Postdoktoranden/innen bieten soll, wurde vom »Verbund archäologischer Institutionen Köln-Bonn« iniitiert.