Das seit 1922 bestehende Freilichtmuseum zählt mit jährlich 300.000 Besuchern zu den meistbesuchten archäologischen Ausstellungen Deutschlands und ist als Nationalmuseum anerkannt. Das neue Ausstellungsgebäude entstand nach acht Jahren Planung und anschließend 18 Monaten Bauzeit. Die Baukosten von 14,4 Millionen Euro wurden zum größten Teil vom Pfahlbauverein getragen. Das Bauwerk, das einem umgedrehten prähistorischen Einbaum ähnelt, bietet moderne Ausstellungstechnik und einen barrierefreien Zugang.
Das aufwendig konstruierte Gebäude wurde im Inneren mit einer einzigartigen Holzkonstruktion technisch aufwändig inszeniert. Eine Lichtskulptur trennt die Vermittlungsebenen in einen Bereich unter und über Wasser. Die Besucher entdecken im Erdgeschoss die Originalfunde, folgen im ARCHAEORAMA den archäologischen Tauchern zum unterseeischen Welterbe und lernen die heute noch erhaltenen »Spuren der Pfahlbauer« kennen. Anschließend werden sie in Führungen durch das Gelände des Freilichtmuseums und die dort rekonstruierten Lebenswelten geleitet.
Für Sonderausstellungen und Veranstaltungen auch außerhalb der traditionellen Sommersaison am Bodensee ist ein weiterer, gleich großer Zwillingsbau bereits in langfristiger Planung, dessen Realisierung allerdings von einer gesicherten Finanzierung abhängt. Der jetzige Neubau wurde mit rund zwei Millionen Euro vom Bund und mit 300.000 Euro vom Land Baden-Württemberg gefördert.