Richard McElreath hat den Ruf zum Direktor an das Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie in Leipzig angenommen und baut dort seit August 2015 eine neue Abteilung auf. Bisher forschte McElreath an der US-amerikanischen University of California, Davis.
Die neue Abteilung für Verhalten, Ökologie und Kultur des Menschen wird erforschen, welche Rolle die Kultur bei der Evolution und Anpassung des Menschen an seine Lebensräume gespielt hat. Komplexe soziale Lernprozesse waren die Voraussetzung sowohl für die besondere Anpassungsfähigkeit des Menschen als auch für die außergewöhnliche Größenordnung und Vielfalt menschlicher Gesellschaftsformen. Der methodologische Schwerpunkt der Abteilung wird auf der Verknüpfung von ethnographischer Feldforschung mit mathematischen Modellen und neuesten quantitativen Verfahren liegen.
McElreath studierte an der Emory University in Atlanta, USA, und der University of California in Los Angeles, USA, wo er dann auch promovierte. Sein Promotionsthema führte McElreath nach Tansania. Von 2001 - 2002 forschte er am Max-Planck-Institut für Bildungsforschung in Berlin und nahm anschließend seine Tätigkeit an der University of California in Davis, USA, auf.
Das MPI-EVA erforscht die Geschichte der Menschheit mittels vergleichender Analysen von Genen, Kulturen, kognitiven Fähigkeiten und sozialen Systemen vergangener und gegenwärtiger menschlicher Populationen sowie Gruppen dem Menschen nahe verwandter Primaten. In fünf Abteilungen vereint das Institut Wissenschaftler verschiedenster Disziplinen, die sich von einem interdisziplinären Ansatz her mit der Evolution des Menschen beschäftigen.