Denn die Arbeit die Restaurierung archäologischer Artefakte erfordert nicht nur viel Fingerspitzengefühl und handwerkliches Können, sondern gleichzeitig fundierte Kenntnisse in vor- und frühgeschichtlicher Archäologie, in Naturwissenschaften, vor allem Chemie und Materialwissenschaften.
Der Studiengang ersetzt die bisherige Ausbildung zum Archäologischen Restaurator am RGZM. "Wir freuen uns, dass die Zusammenarbeit zwischen dem RGZM und der Universität durch den gemeinsamen Studiengang weiter ausgebaut wird", so Dr. Christof Clausing vom Institut für Vor- und Frühgeschichte der Universität, der selbst längere Zeit am RGZM gearbeitet hat. "Die jungen Studierenden bekommen damit eine einmalige Ausbildung, die mit ihrem hohen Praxisanteil stark berufsfeldorientiert ist und somit die Anforderungen an einen Bachelor-Studiengang aufs Beste erfüllt."
Für die Ausbildung zum archäologischen Restaurator stehen im Mainzer RGZM 14 Plätze zur Verfügung, sodass bei einer Ausbildungsdauer von drei Jahren jährlich vier bis fünf Bewerber angenommen werden können. Voraussetzungen sind Abitur und abgeschlossene handwerkliche Berufsausbildung, beispielsweise als Goldschmied oder Zahntechniker. "Alle Kandidaten, die Erfahrung mit Feinmotorik und der Bearbeitung verschiedener Materialien wie Keramik, Glas, Metall oder Holz haben, sind besonders geeignet", erklärt Prof. Dr. Markus Egg, Leiter der Restaurierungswerkstätten des RGZM.
Interessenten können sich beim RGZM um einen Ausbildungsplatz bewerben. Aus den Bewerberinnen und Bewerbern werden dann diejenigen mit den besten Voraussetzungen für ein dreimonatiges Vorpraktikum in den Museumswerkstätten ausgewählt, das der individuellen Eignungsüberprüfung dient. Nach erfolgreicher Absolvierung dieses Praktikums wird dann ein Ausbildungsvertrag mit dem RGZM abgeschlossen, der zur Einschreibung in den Studiengang berechtigt. Während der dreijährigen Studienzeit sind die Studierenden gleichzeitig in Ausbildung befindliche Beschäftigte des RGZM und erhalten eine entsprechende tarifliche Vergütung. Der BA-Studiengang "Archäologische Restaurierung" schließt mit dem "Bachelor of Arts in Archäologischer Restaurierung" ab.
Da die international renommierte Restaurierungswerkstatt des RGZM Objekte Funde von der Altsteinzeit bis ins hohe Mittelalter, von Europa über Afrika und Asien bis nach Südamerika zur Untersuchung und Bearbeitung erhält, bietet der neue Studiengang sicherlich auch Einblicke in spannende und Aufsehen erregende Projekte.
Nachdem der Senat der Johannes Gutenberg-Universität Mainz die Einrichtung des neuen Studiengangs Ende 2006 gebilligt hat, ist im März 2007 die Akkreditierung eingeleitet worden, so dass - bei Erfolg - der Studienstart zum Wintersemester 2007/08 erfolgen kann. Vorgesehen ist außerdem, ein weiterführendes Masterstudium zu entwerfen, das nicht als duales Modell konzipiert sein wird, bei dem Absolventen des Bachelor-Studiengangs aber ihre akademische Ausbildung vertiefen können.
Hier auf den Seiten des RGZM finden Sie weitere Informationen zum Studiengang.