Roggenprodukte wie Schwarzbrot oder Pumpernickel gelten nicht nur als typisch deutsch, sie werden gern auch als besonders urig und traditionell vermarktet. Dabei trägt Roggen erst seit verhältnismäßig kurzer Zeit zur menschlichen Ernährung bei. Während andere Getreidesorten wie Weizen oder Gerste schon seit Beginn der Jungsteinzeit in Mitteleuropa kultiviert werden, fristete Roggen Jahrtausende lang ein Dasein als Unkraut. Das änderte sich erst vor etwa 2000 Jahren. Hauptgrund für diesen Wandel – so die bislang gängige Meinung – war, dass Roggen ohne viel Aufwand auf kargen sandigen Böden gedeiht und sich so langsam als Nutzpflanze durchsetzte.