Die Untersuchung der Fundstelle soll jetzt klären, ob die Funde einer germanischen Siedlung, die in unmittelbarer Nähe eines römischen Lagers gelegen haben muss, oder einem römischen Militärlager zuzuordnen sind. "In dieser Gegend ist immer wieder das Sommerlager des Varus vermutet worden, von dem er in die Schlacht gezogen ist, die das Ende der römischen Vorherrschaft in Germanien bedeutete", erläutert der stellvertretende Chefarchäologe des LWL, Dr. Daniel Bérenger, die mögliche Bedeutung der Grabung.
Das Baugebiet "Auf der Lake" ist die einzige größere, nicht bebaute Fläche in Porta Westfalica-Barkhausen. Während zwei Begehungen der Straßentrassen durch die LWL-Archäologen ergebnislos verliefen, fanden ehrenamtliche Helfer im Juli eine keltische und drei römische Münzen, einen Sandalennagel sowie eine römische Fibel (Gewandspange der Legionäre). Die Archäologen haben danach sofort in Absprache mit der Sparkasse Minden-Lübbecke als Erschließungsträger und den Bauherren mit der Ausgrabung begonnen.
"Die Münzen und die Gewandspange gaben erste Indizien dafür, dass sich in Barkhausen in der Zeit um Christi Geburt Römer aufgehalten haben", so die LWL-Expertin für römische Archäologie, Dr. Bettina Tremmel . "Nach dem derzeitigen Kenntnisstand ist nicht auszuschließen, dass Barkhausen eine wichtige Rolle beim Versuch der Römer, das freie Germanien zu erobern, gespielt hat."