Die Geschichte der Münzherstellung ist eng mit der Entwicklung der Umformtechnik verbunden. Die Funktion der Münze als volkswirtschaftlich relevantes Tauschmittel, Wertspeicher und -maßstab verlangte sehr früh eine effektive Technologie zur massenhaften Herstellung langlebiger handlicher Objekte. Die Münze ist das älteste Massenmedium der Menschheit und das Massenprodukt mit der größten Kontinuität. Die Produktion erforderte hochentwickelte Organisationsstrukturen nicht erst im späten Mittelalter.
Die Numismatik hat sich vielfach mit der Münzproduktion befasst, wobei sie stets von der geprägten Münze ausging und sie als hauptsächliche Quelle benutzte. Die Gewinnung hoch qualifizierter und spezialisierter Arbeitskräfte, ihre Ausbildung, das Berufsbild des Münzmeisters als Unternehmer sowie seine sozialen Verflechtungen sind genauso wie der Technologietransfer nur in Einzelfällen erforscht. Der Austausch mit den Nachbarwissenschaften wurde kaum gesucht. So sind die Ergebnisse der allgemeinen Technikgeschichte oder der Wirtschafts- und Sozialgeschichte bisher selten in die Numismatik eingegangen.
Die Tagung soll dazu beitragen die schriftlichen und die gegenständlichen Quellen interdisziplinär stärker zusammen zu führen.
Die Tagung wird von der Numismatischen Kommission der Länder in der Bundesrepublik Deutschland und der Braunschweigischen Wissenschaftlichen Gesellschaft veranstaltet. Gefördert wird die Tagung vom Land Sachsen-Anhalt in Verbindung mit der International Numismatic Commission. Schirmherr ist S.K.H. Heinrich, Prinz von Hannover.
Interdisziplinäre Tagung
Geschichte der neuzeitlichen Metallgeldproduktion
2.- 4. 04. 2006
Museum „Alte Münze“
Niedergasse 19 / Marktplatz
06547 Stolberg (Harz)
Weitere Informationen finden Sie auf der Webseite der Tagung. Dort kann auch ein Tagungsprogramm heruntergeladen werden: