Aus konservatorischen und methodischen Gründen legten die Fachleute das Grab nicht vor Ort frei, sondern packten den Sandblock mit den Knochen in eine Holzkiste und transportierten diese ab. Deshalb ist bisher über den Grabinhalt, die Knochenerhaltung, das Individuum praktisch nichts bekannt.
Die Arbeiten auf dem Weinberg in Groß Fredenwalde finden im Rahmen eines groß angelegten Forschungsprojektes statt, das der Frage nach dem Übergang von der Mittelsteinzeit mit ihren nicht sesshaften Kulturen zur Jungsteinzeit mit Ackerbau und Viehzucht nachgeht. Das von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderte Projekt wird als Kooperation von der Universität Kiel (Prof. Dr. Henny Piezonka), der HTW Berlin (Prof. Dr. Thomas Schenk), dem Niedersächsischen Landesamt für Denkmalpflege (Prof. Dr. Thomas Terberger) und dem BLDAM (Prof. Dr. Franz Schopper) durchgeführt.
Eine Gruppe von Studierenden der Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) in Berlin unter der Leitung von Prof. Dr. Thomas Schenk arbeitete bei großer Hitze den ganzen Tag hart, um das Grab bis zum Abend transportfähig zu machen. Zunächst hatten die angehenden Grabungstechnikerinnen und Grabungstechniker das Grab von oben freigelegt. Die genaue Stelle war aus den Untersuchungen der letzten Jahre bereits bekannt. Die Bestattung wurde als Block herauspräpariert, über den eine Holzkiste gestülpt werden konnte. Die genauen Grenzen der Bestattung zeichneten sich bei der Freilegung u.a. durch Rötel ab, der während der Bestattung vor etwa 7000 bis 8000 Jahren im Zuge des Bestattungsrituals ins Grab gegeben worden war.
Nach dem "Überstülpen" der Holzkiste musste der Sandblock gegen Setzungserscheinungen während des Transports gesichert werden. Dazu kam v.a. schnellhärtender Sprühschaum zum Einsatz, der etwaige Hohlräume zu den Kistenwänden ausfüllt. Der schwierigste Arbeitsschritt war die Freilegung von unten. Um das Grab vorsichtig Stück für Stück unterhöhlen zu können, ist die Kiste als Stollentruhe konstruiert. Beim Unterhöhlen durfte natürlich nichts nach unten wegbrechen. In langwieriger Arbeit wurden Leisten nacheinander von unten an die Kiste geschraubt. Auch dabei mussten entstandene Hohlräume von unten gefüllt werden – ein kniffliger Arbeitsschritt.
Nach der Füllung des oberen Bereichs der Kiste, ebenfalls mit Schaum und Styropor, um das Gewicht nicht weiter zu erhöhen, wurde die Kiste geschlossen und mit einem Traktor aus der Grube gehoben. Dazu erhielt das Team um Prof. Schenk Hilfe aus Groß Fredenwalde, wo ein großes Interesse an den steinzeitlichen "Vorfahren" besteht.
Mittlerweile befindet sich das Grab in den Räumen der HTW in Berlin und harrt auf weitere Untersuchungen. Verschiedene Untersuchungsschritte sind geplant, u.a. die "Durchleuchtung" in einem Tomographen. Bevor erste Ergebnisse vorliegen, wird einige Zeit vergehen – das Grab muss sehr sorgfältig und vorsichtig behandelt werden, um den Grabinhalt nicht zu beschädigen.