Im Mittelpunkt der Tagung stehen neue Erkenntnisse der Archäologie und der Geschichte zur wechselseitigen Wahrnehmung, zur Imitation und auch zur bewussten Abgrenzung der mittelalterlichen Eliten zwischen Elbe und Ostsee, Baltikum und Böhmen.
Die gegenwärtige Forschung in Archäologie und Geschichtswissenschaft hat gezeigt, dass insbesondere der überregionale Transfer einzelner Güter (z. B. Waffen) oder die Schriftlichkeit kennzeichnend für die mittelalterlichen Eliten sind. Beide Merkmale unterstrichen das mit der hohen sozialen Position verbundene Ansehen und die Anerkennung für die jeweilige führende Minderheit. Verhaltensweisen, politische Interessen und die bauliche Ausgestaltung des elitären Umfeldes erweisen sich als weitere Referenzen europaweiter Bezugsysteme. Auf der Grundlage der Theorie des Kulturtransfers werden die Nachwuchswissenschaftler in Göttingen aus ihren laufenden Forschungen berichten und die komplexen Wechselbeziehungen zwischen den Kulturen diskutieren.
Das internationale Netzwerk "Gentes trans Albiam - Europa östlich der Elbe im Mittelalter" wurde 2006 von Anne Klammt und Sébastien Rossignol gegründet, und umfasst mittlerweile über 30 Nachwuchswissenschaftler aus verschiedenen europäischen Nationen.
Mehr Informationen finden Sie auf der Homepage von Gentes trans Albiam.