; für Männer und Frauen galten jeweils andere Normen, und sie hatten unterschiedliche Handlungsspielräume. Doch die Vorstellungen darüber, was einen Mann und eine Frau ausmacht, fielen keineswegs in allen antiken Gesellschaften gleich aus.
Am Institut für Geschichtswissenschaften der Humboldt-Universität zu Berlin findet vom 17. bis zum 20. Februar 2005 eine Tagung zum Thema "Geschlechterdefinitionen und Geschlechtergrenzen in der Antike" statt. Altertumswissenschaftler/innen aus Deutschland, Österreich, Schweden, Frankreich, der Schweiz und den USA werden sich mit der Thematik auseinander setzen.
Unter dem Schlagwort "Geschlechterdefinitionen" wird untersucht, wo, durch wen und wie Geschlechterrollen in der Antike festgelegt wurden. Im Zentrum des Interesses stehen hier Mechanismen der Ausprägung von Geschlechterrollen etwa durch ihre schriftliche Fixierung in der antiken Literatur. Ferner ist zu klären, was in der Antike als typisch männlich bzw. typisch weiblich galt und welchem Wandel Konzepte von "Männlichkeit" und "Weiblichkeit" unterlagen. Der Begriff "Grenzüberschreitungen" greift die Beobachtung auf, dass in der Antike verschiedentlich von Männern als auch von Frauen die "eigentliche" geschlechtliche Identität aufgegeben wurde: Dabei wurden scheinbar Männer zu Frauen und Frauen zu Männern. Um Rückschlüsse auf die normativen Vorstellungen vom Wesen der Geschlechter zu gewinnen, sind die kulturhistorischen Hintergründe solcher Grenzüberschreitungen zu untersuchen. Die Tagung wird unterstützt durch die Fritz Thyssen Stiftung, das Zentrum für transdisziplinäre Geschlechterstudien und die Humboldt-Universität zu Berlin.
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Quelle: HU Berlin