Magischer Glanz – Gold aus archäologischen Sammlungen Norddeutschlands

Geht es in archäologischen Ausstellungen um Gold, wird immer wieder der einzigartige Glanz hervorgehoben, der das unvergängliche Edelmetall wie kein anderes Material zum Symbol von Stärke und Reichtum macht.

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Goldgefäße spielten bei sakralen oder rituellen Handlungen eine herausgehobene Rolle. Goldene oder vergoldete Ringe, Anhänger, Fibeln und Waffen spiegelten Macht und Reichtum und führen uns – als Grabbeigaben niedergelegt – zu denjenigen Personen, die Gemeinschaften repräsentierten und Entscheidungen verantworteten.

„Magischer Glanz – Gold aus archäologischen Sammlungen Norddeutschlands“ steht für die größte Sonderausstellung des Archäologischen Landesmuseums seit über 10 Jahren. Bis zum 15. April 2007 an werden in Schloß Gottorf mehr als 150 Goldpreziosen aus Niedersachsen, Bremen, Hamburg, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und dem südlichen Dänemark zusammengeführt.

Der „Magische Glanz“ präsentiert nicht nur handwerkliches Geschick und ästhetisches Empfinden längst vergangener Zeiten. Im Kontext mit den Fundumständen wird auch deutlich, dass das Gold eine Geschichte der Repräsentation von Glauben, Macht und materiellen Werten schreibt. Neben den reich ausgestatteten Gräbern von der Bronzezeit bis in das Mittelalter sind es vor allem die Horte oder Depots, in denen uns Goldgegenstände überliefert sind. Die Bedeutung der Edelmetall- und Münzschätze lag für ihre Besitzer in einigen Fällen mehr im wirtschaftlichen Gegenwert als in den Objekten selbst.

Gold erscheint also in drei Funktionsbereichen: bei sakralen und rituellen Handlungen, als repräsentatives und administratives Schauobjekt und – neben Unvergänglichkeit und Glanz insbesondere durch die Seltenheit begründet – als Warengegenwert. Dementsprechend sind die Exponate der Ausstellung drei Themenkomplexen zugeordnet: „Gold für die Götter“, „Macht und Herrlichkeit“ und „Gewicht und Prägung“. Die Themengebiete sind jedoch keineswegs als statische Ordnungsschubladen zu verstehen, in die jedes Objekt zwanghaft gesteckt werden muss. Sie ermöglichen dem Betrachter allerdings einen ersten Zugang, über den die Auseinandersetzung mit den Funden beginnen kann.

Höhepunkte der Ausstellung sind u.a. die Originalfunde des Goldschatz von Hiddensee, die nur selten der Öffentlichkeit präsentiert werden. Eine weitere Besonderheit stellt der Kesselwagen von Peckatel, das Symbol der Landesarchäologie Mecklenburg-Vorpommerns, dar. Weit weniger bekannt ist, dass gemeinsam mit diesem Kultobjekt ein goldener Armring gefunden wurde.

Die Ausstellung ist aber auch Anlass für das Archäologische Landesmuseum, einige an verschiedenen Stellen der Gottorfer Dauerausstellungen präsentierte Goldfunde in einem anderen Blickwinkel vorzustellen. Hierzu zählen kaiserzeitliche Funde aus dem Thorsberger Moor und wikingerzeitliche Glanzstücke aus Haithabu. Außerdem sind bisher noch nie gezeigte Funde zu sehen, wie beispielsweise das Grab 4 des kaiserzeitlichen Gräberfeldes von Neudorf-Bornstein und die goldene Münze aus Haithabu, die erst im Sommer 2006 ans Tageslicht gekommen war.

„Magischer Glanz“

3. Dezember 2006 bis 15. April 2007

Archäologisches Landesmuseum Schloß Gottorf

Schleswig

D - Fr 10 bis 16 Uhr, Sa / Sonntag, Feiertag 10 bis 17 Uhr;

Heiligabend und Silvester ist Schloß Gottorf geschlossen.

www.schloss-gottorf.de