Das Vortragsspektrum reichte über Millionen Jahre, deckte jede Teilregion in Westfalen-Lippe ab, nahm Urzeit-Säugetiere aus dem Sauerland, Flugsaurier, Ur-Elefanten und Rhinozerosse in den Blick. Auch die Emscher hielt in den Tiefen ihres Bettes, das sich im Laufe der Jahrtausende vielfach gewandelt hat, Überraschungen bereit - selbst für Westfalens Chef-Archäologen Prof. Dr. Michael M. Rind. "Ich habe hier viel Neues erfahren, unter anderem, dass der vom intensiven Kohleabbau verdreckte Fluss-Schlamm der Emscher in Bayern ein begehrtes Heizmittel war", so Rind, der selbst aus Bayern stammt.
Neben Einblicken in technische Feinheiten wie Prospektionsmethoden mit dem Magnetometer oder in die Auswertung von Laserscan-Daten bekamen die Zuhörer auch neue Funde zu sehen, darunter Keramiken und Spuren der militärischen Ausrüstung aus dem neuentdeckten Römerlager bei Olfen oder die Geheimnisse des ersten linienbandkeramischen Gräberfelds in Westfalen bei Warburg. Von bronzezeitlichen Gräbern über frühmittelalterliche Schachfiguren bis zu neu entdeckten holländischen Silbermünzen in einem Acker bei Coesfeld reichten die archäologischen Neuigkeiten.
Auch zukünftige Projekte kamen auf der Tagung der LWL-Archäologie für Westfalen zur Sprache wie zum Beispiel die nächste Sonderausstellung "Credo" im Museum in der Kaiserpfalz in Paderborn oder die Vietnam-Ausstellung im LWL-Museum für Archäologie in Herne.