Leitbilder der Spätantike - Graduiertenkolleg der Universität Jena startet in seine dritte Phase

"Leitbilder der Spätantike", das ist das Forschungsziel und der Name des Graduiertenkolleg der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Seine erfolgreiche Arbeit der letzten sechs Jahre hat vor kurzem die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gewürdigt, indem sie das Jenaer Kolleg für weitere drei Jahre mit insgesamt rund 620.000 Euro fördert.

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Stipendien für bis zu 14 Nachwuchswissenschaftler können über das interdisziplinäre Kolleg mit dem Geld finanziert werden.

Eliten und Leitbilder sind kein Phänomen der Moderne. Bereits in der Antike gab es diese Vorbilder und Vorstellungen, die seit der Spätantike allerdings keiner einheitlichen Konzeption mehr folgen. Dennoch lassen sich in der spätantiken Kunst und Literatur für den europäischen Kulturraum relevante Muster entdecken.

Alle jungen Wissenschaftler, die sowohl aus dem In- wie dem Ausland rekrutiert werden, widmen sich in der neuen, dritten Förderphase verstärkt historischen und archäologischen Fragen. "Leitbilder treten nicht nur in der darstellenden Kunst, der Buchmalerei usw. in Erscheinung, sondern prägen durch die Ausbildung von Wallfahrtszentren auch die Entwicklung der Urbanistik", begründet Kollegsprecher Prof. Dr. Meinolf Vielberg die neue Richtung.

Ein weiterer Akzent im neuen Förderzeitraum wird auf dem Kulturaustausch zwischen Ost und West liegen. Auch Institutionen als Vermittler von Leitbildern sowie die Bildungsgeschichte der Spätantike sind weitere Forschungsschwerpunkte.

Das Graduiertenkolleg, in dem Altertumswissenschaftler, Theologen, Orientalisten, Historiker und Rechtswissenschaftler zusammenarbeiten, kann auf erfolgreichen Grundlagen aufbauen. "Das Kolleg ist nicht nur national gut aufgestellt", sagt Prof. Vielberg, "sondern lockt inzwischen zunehmend Wissenschaftler aus dem Ausland nach Jena. Wir sind daher sicher, dass sich für die nächsten Stipendien wieder hervorragende Wissenschaftler aus aller Welt bewerben und dann wichtige Forschungen leisten werden".

 

Quelle: Uni Jena