"Diese Aufgabenübertragung ist mit einem öffentlichen Bekenntnis zur Bau- und Denkmalpflege und zur Archäologie als gleichrangige Säulen innerhalb des Landesamtes für Kultur- und Denkmalpflege verbunden. Ziel ist es, die Denkmalpflege und Archäologie zu stärken. Mit der Hervorhebung und Verleihung der Titel des Landeskonservators und des Landesarchäologen wird den fachlichen Belangen des jeweiligen Bereichs und damit ihrer Bedeutung für das Land Rechnung getragen", so Minister Tesch.
Nachdem Eva Prync-Pommerencke im Dezember 2010 aus ihrem Amt der Landeskonservatorin in den Ruhestand ausgeschieden und für eine Nachfolge zu sorgen war, hat Minister Tesch die Gelegenheit für eine Aufwertung der beiden Bereiche Denkmalschutz und Archäologie durch die Aufgabenübertragung des Landeskonservators und Landesarchäologen als eigenständige und gleichberechtigte Funktionen genutzt.
Dr. Klaus Winands ist seit vielen Jahren in verantwortlicher Stellung im Landesamt für Kultur und Denkmalpflege als Dezernatsleiter für die Bau- und Kunstdenkmalpflege zuständig. Als Landeskonservator wird er Fachberater und zugleich Ansprechpartner für diese denkmalpflegerischen Belange sein.
Dr. Detlef Jantzen ist als Landesarchäologe in besonderer Weise für die Bodenfunde im Land Mecklenburg-Vorpommern, für ihre Bergung, Dokumentation und wissenschaftliche Bewertung verantwortlich. Dazu gehören auch Unterwasserfunde. Diese sind in Mecklenburg-Vorpommern besonders zahlreich in der Ostsee und den Binnengewässern zu finden. Ein hohes Maß an Arbeit auf dem Feld der Archäologie wird auch von ehrenamtlichen Bodendenkmalpflegern geleistet. Auch für sie wird der nun erstmals und neu geschaffene Landesarchäologe Ansprechpartner und Ratgeber sein.
Nach seinem Studium der Ur- und Frühgeschichte, Mittleren und Neueren Geschichte und Kunstgeschichte an der Christian-Albrechts-Universität Kiel war Dr. Jantzen ab Juli 1994 am Landesamt für Bodendenkmalpflege Mecklenburg-Vorpommern tätig, zunächst als Leiter der archäologischen Prospektionsarbeiten im Verlauf der geplanten Ostseeautobahn A20, unterbrochen durch die Leitung der archäologischen Arbeiten auf der Erdgastrasse Dargun – Stralsund. Nach Abschluss der Prospektion war er als Projektleiter der Ausgrabungen auf der Trasse der A 20 eingesetzt. 1996 übernahm er die Leitung der Außenstelle Waren des Landesamtes für Bodendenkmalpflege und zugleich die Aufgabe des Gebietsdezernenten für Zentralmecklenburg, später erweitert um die Zuständigkeit für den Landkreis Rügen. Seit 2003 übernahm er die Funktion des Dezernenten für neuzeitliche Bodendenkmale und die Leitung der Dezernatsgruppe frühgeschichtliche Bodendenkmale. Am 1. Februar 2007 wurde ihm die Leitung des Dezernates Archäologie übertragen, zu dem außer der archäologischen Denkmalpflege u.a. auch das Archäologische Zentralmagazin mit Restaurierungswerkstatt, das Archäologische Freilichtmuseum Groß Raden und das Museum für Unterwasserarchäologie in Sassnitz zählen. Sein wissenschaftliches Interesse gilt vor allem der Siedlungsarchäologie in Norddeutschland und Skandinavien, der Bronzezeit in Nordeuropa, der experimentellen Archäologie und ihrer öffentlichen Präsentation sowie der forschungsgeschichtlichen Aufarbeitung der Archäologie in der Zeit des "Dritten Reiches".