Über die seit dem frühen 16. Jahrhundert zunehmend von italienisierenden Formen bestimmte deutsche Baukunst sprachen Zeitgenossen vom Bauen "auff welsche Manier". Erst in den 1930er Jahren prägte die Kunstgeschichte den Terminus der mitteldeutschen Frührenaissance. Im Kernland der Reformation mit seinen religiösen, politischen und kulturellen Umbrüchen war damit eine Kunstlandschaft geboren und eine Abgrenzung zur zeitgleichen Verbreitung von Renaissanceformen in Süddeutschland vollzogen. Doch mit dem neuen Erklärungsmodell stellten sich auch neue Fragen, beispielsweise danach, was das spezifisch Mitteldeutsche ausmacht und welchen Anteil diese Region an der Ausbreitung der Renaissance in Deutschland hatte.
Auf der Tagesordnung stehen drei Themenkomplexe: die Bauherren und ihre Bauprojekte, der Transfer italienisierender Bauformen nach Mitteldeutschland sowie der Anteil der Bau- und Werkmeister an den einzelnen Bauwerken. Renommierte Wissenschaftler aus ganz Deutschland und aus Polen werden diese Themen referieren und damit erneut einen Impuls zur Erforschung der mitteldeutschen Frührenaissance liefern.
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