Der Untergrund unter dem Magazintrakt in Köln wurde damals weggespült. Das Gebäude brach dabei zusammen und kippte in den entstandenen Krater. Zusätzlich zum Magazinbau stürzten die nördlich und südlich angrenzenden Nachbarhäuser ein. Zwei Bewohner kamen ums Leben. 90 Prozent des wertvollen Archivguts wurde verschüttet.
Heute abend wird im Martin-Gropius-Bau in Berlin eine Ausstellung eröffnet, die mit etwa 100 Leihgaben nicht nur den wertvollen Bestand des Archivs, sondern auch die Rettungsversuche und Restaurierungskünste der Restauratoren und Archivare thematisiert. Die Ausstellung dokumentiert den Einsturz des Archivs und die wissenschaftlichen Möglichkeiten heutiger Restaurierungskunst.
Archive sind das Gedächtnis des Gemeinwesens und das Historische Archiv der Stadt Köln galt lange Zeit als Flaggschiff unter den kommunalen Archiven. Erstmals wurde es im Jahr 1322 erwähnt. Im 19. Jahrhundert wurde das Archiv zu einem der Kristallisationspunkte von Bürgergeist und Bürgerstolz, und der Selbstverortung der Kölner im preußischen Staat. Es vermied eine einseitige Ausrichtung und stellt heute ein Ensemble von Beständen dar, die in fast einzigartiger Weise nicht nur Politik und Recht, sondern auch Alltag, Religion, Wirtschaft, Kulturleben, Soziales, Bildung und manches mehr aus 1.000 Jahren umfassend widerspiegeln – für Köln, das Rheinland und Europa.
Die Ausstellung geht bis zum 11. April 2010.