Das neue Landesmuseum zeige, dass die hessische Landesregierung auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten ihre Verantwortung für das kulturelle Erbe des Landes wahrnehme, so Bouffier weiter. Die insgesamt etwa 17 Millionen Euro an Investitionen, die seit den Ausgrabungen 1994 in das Projekt am Glauberg geflossen sind, bedeuten nach seinen Worten nicht zuletzt auch einen Beitrag zur Strukturpolitik: „Die Landesarchäologie bietet großes gestalterisches Potential bei der Landes- und Regionalplanung, zum Beispiel als Impulsgeber für die Tourismusentwicklung in den Regionen oder zur Präsentation einer vielfältigen Kulturlandschaft.“
Die Hessische Ministerin für Wissenschaft und Kunst, Eva Kühne-Hörmann, sagte: „Mit dem Keltenmuseum erhält das Land neben dem Römerkastell Saalburg einen weiteren überregional herausragenden Ort, der einen bedeutenden Abschnitt der Vor- und Frühgeschichte Hessens thematisiert – entsprechend dem 2001 beschlossenen Konzept ,hessenARCHÄOLOGIE 21’, das ein dezentrales archäologisches Landesmuseum vorsieht.“ Als Schaufenster der Geschichte, so die Ministerin, erfüllten Museen nicht nur die klassischen Aufgaben des Sammelns, Bewahrens und Forschens: Präsentation und Vermittlung stellten vielmehr wichtige Bindeglieder zwischen der Fachwissenschaft und einem breitem Publikum dar.
Die Ministerin zeichnete den Landesarchäologen Prof. Dr. Egon Schallmayer, der das Konzept „hessenArchäologie 21“ entwickelt hat, für seine besonderen Verdienste um das kulturelle Leben in Hessen mit der Goethe-Plakette des Landes aus. „Die Saalburg gehört mit ihrer hervorragenden, auf ein breites Publikum abgestimmten Präsentation längst zu den bedeutendsten archäologischen Museen Europas. Das neue Keltenmuseum und das Keltenforschungszentrum am Glauberg werden sich zweifellos auch zu gewichtigen Faktoren der hessischen Kulturpolitik und Botschaftern des Landes in Europa entwickeln“, sagte Kühne-Hörmann.
Am Fuß des Glaubergs in der östlichen Wetterau wurden 1994/95 zwei mit reichen Beigaben ausgestattete Fürstengräber entdeckt und geborgen. 1996 fand sich im Kreisgraben des mittlerweile rekonstruierten Grabhügels die fast vollständige, lebensgroße vollplastische Sandsteinfigur des so genannten Keltenfürsten. Besonders beeindruckend ist die sorgfältige, detailreiche Ausführung der Kleidung und Bewaffnung, die diese Figur von vergleichbaren Statuen deutlich unterscheidet.
Im Juni 2006 beschloss die Landesregierung, am Glauberg ein Museum zu errichten, um die wissenschaftlichen Ergebnisse der archäologischen Ausgrabungen und die bisher im Landesmuseum in Darmstadt verwahrten Originalfunde an Ort und Stelle zu präsentieren.
Museumsfest am 7. und 8. Mai
Am 7. und 8. Mai findet zur Eröffnung ein Museumsfest mit zahlreichen Attraktionen statt. Führungen durch die Ausstellung, Vorträge, experimentelle Archäologie zum Anfassen, Mitmachaktionen wie Lanzenstechen, Schmuck herstellen und Wolle spinnen bieten Einblicke in das Leben der Kelten. Für Kinder gibt es eine Restaurierungsstation, das Spiel „Keltis" und eine Glaubergplateau-Rallye.
Am Samstagabend erleuchtet um 21.15 Uhr ein riesiger Feuer-Kelte und ein musikinszeniertes Feuerwerk den Himmel über der Keltenwelt. Das Museumsfest findet am Samstag von 12 bis 22 Uhr und am Sonntag von 10 bis 18 Uhr statt.