Die Mikwe fand sich unter dem Fußboden eines Gewölbekellers im Hof des Fachwerkbaus Hoffnung 38. In unmittelbarer Nähe lag in der Judengasse die zu Beginn der 17. Jh. erbaute und 1938 zerstörte Synagoge.
Errichtet ist die Mikwe aus zwei unterschiedlich großen, sorgfältig angelegten Schächten. Die Wasserversorgung erfolgte den strengen Regeln entsprechend, die »lebendiges Wasser« verlangen, vermutlich durch Schichtwasser. Das Fassungsvermögen der Mikwe erlaubte ein vollständiges Untertauchen des Gläubigen, wie es nach den strengen religiösen Vorschriften erforderlich war. Im kleineren Schacht der Schmalkalder Mikwe dürfte zudem Geschirr gereinigt worden sein (sog. Kaschern).
Eine rituelle Reinigung ist zu bestimmten Gegebenheiten nötig, z. B. nachdem Gläubige mit Toten oder bestimmten Krankheiten in Berührung gekommen waren. Frauen führen das Ritual z. B. vor ihrer Hochzeit und nach einer Entbindung, Männer z. B. vor jedem Sabbat aus.
Nach Keramikfunden wurde die Mikwe spätestens im 18. Jh. aufgegeben. Juden waren in Schmalkalden spätestens seit dem frühen 14. Jh. in einiger Zahl wohnhaft. Nach den deutschlandweiten Pogromen im Jahr 1349 erfolgte seit dem späten 14. Jh. ein allmählicher Neuzuzug nach Schmalkalden.
Die aktuellen Untersuchungen werden fortgesetzt, eine Erhaltung dieses einzigartigen Zeugnisses jüdischen Lebens in Thüringen ist geplant.