Der Karl Christ-Preis zeichnet im zweijährigen Turnus herausragende wissenschaftliche Leistungen auf dem Gebiet der Alten Geschichte und ihrer Nachbardisziplinen sowie der Wissenschafts- und Rezeptionsgeschichte des Altertums aus. Die Auszeichnung wird im Wechsel an den Universitäten Frankfurt und Bern vergeben, wo die Tradition Karl Christs fortgeführt wird.
Der erste Preisträger Prof. Wilfried Nippel ist Ordinarius für Alte Geschichte an der Humboldt-Universität Berlin und durch eine Vielzahl herausragender althistorischer und wissenschaftsgeschichtlicher Publikationen hervorgetreten. Er wird im nationalen wie im internationalen Kontext für seine innovative Forschung geschätzt, die Theorieorientierung und Quellenforschung auf höchst fruchtbare Weise miteinander verbindet und damit ein Anliegen Karl Christs aufgreift. Seine Schwerpunkte liegen in der Geschichte der modernen Althistorie mit Arbeiten u.a. zu Edward Gibbon, Johann Gustav Droysen, Theodor Mommsen und Max Weber. Nippel forscht zudem zur späten Römischen Republik, zur athenischen Demokratie, zur antiken politischen Theorie und ihrer neuzeitlichen Rezeption und zur Entwicklung des frühen Christentums im Kontext von Vereins- und Patronagestrukturen. Der Althistoriker engagiert sich auch im Sonderforschungsbereich "Transformationen der Antike" an der Humboldt-Universität und im Exzellenz-Cluster TOPOI.
Die Verleihung findet am 6. April 2013 um 16 Uhr im Eisenhower-Raum der Goethe-Universität (Poelzig-Gebäude, Campus Westend) statt. An diesem Tag wäre Karl Christ, der als Nestor der deutschen Althistorie galt und 2008 verstorben ist, 90 Jahre alt geworden. Der Preisträger spricht zu dem Thema: "Fußnoten, Zitate, Plagiate. Wissenschaftsgeschichtliche Streifzüge". Diese Veranstaltung ist öffentlich.