Der Kanton Schaffhausen will zukünftig jährlich 40 Millionen Franken einsparen. Die Sparmaßnahmen betreffen alle Departements des Kantons, besonders hart trifft es aber die Kantonsarchäologie. Ihr Jahresbudget wird um mehr als die Hälfte gekürzt, zudem sollen mehr als 75% der festen Stellen abgebaut und die noch laufenden befristeten Verträge nicht mehr verlängert werden.
Die momentan sechs Mitarbeiter der Kantonsarchäologie könnten ohne die Unterstützung durch die befristeten Anstellungen das Tagesgeschäft schon heute nicht mehr bewältigen. Kantonsarchäologe Markus Höneise nennt die Beschlüsse in einem Interview mit der Schaffhauser AZ den »Todesstoß« für eine funktionierende Archäologie im Kanton.
Die Vorgaben des Schaffhauser Regierungsrates sehen eine Neuausrichtung der Archäologie und eine Konzentration auf Prioritäres und bekannte »Hotspots« vor. Doch nichts anderes macht die kleine Abteilung schon heute. Mit Rettungsgrabungen bei Bauvorhaben werden nur die im Fundstelleninventar erfassten Bereiche untersucht. Für eine »flächendeckende« archäologische Begleitung aller Bodeneingriffe - im Vorfeld oder baubegleitend - fehlen ohnehin die Ressourcen. Vielleicht auch deshalb ist eine Anpassung der Verordnung über den Schutz der Kulturdenkmäler geplant - wenn die hoheitlichen Aufgaben mangels Geld und Personal nicht erfüllt werden können, reduziert man eben einfach die Aufgaben, d.h. künftig könnten mehr Bodendenkmäler undokumentiert den Baggern zum Opfer fallen.
Doch der Widerstand regt sich: »Pro Iuliomago«, die Gesellschaft für Archäologie im Kanton Schaffhausen und die Ende letzten Jahres auf Grund der Sparbeschlüsse gegründete Interessensgemeinschaft »Pro Archäologie Schaffhausen« wollen den Kahlschlag verhindern und haben unter anderem eine Onlinepetition auf den Weg gebracht, die bisher knapp 1.200 Untersützer fand. Die Petition läuft noch bis zum 31. März 2015.