Die Gemeindechronik von 1592 gibt erste Hinweise auf den Bohlenweg, der einst die Ortsdurchfahrt war und eine wichtige Fernroute zwischen Nürnberg und Frankfurt darstellte. Darin heißt es, dass die Anwohner damals dazu aufgefordert wurden, den Weg zu pflegen und wo notwendig, auch auszubessern. Eine dendrochronologische Datierung von bei den aktuellen Ausgrabungen geborgenen Kiefernholzbohlen ergab, dass diese im Jahr 1773 gefällt worden waren.
Im Jahr 1790 bot sich den damaligen Fürthern ein ganz besonderes Schauspiel: Am 27. September zog ein Zug mit edlen Kutschen und Rössern zur feierlichen Begleitung der wertvollen Reichskleinodien wie der Reichskrone und der Heiligen Lanze – dem Schatz der deutschen Kaiser und Könige – durch Burgfarrnbach. Spätestens zu diesem Zeitpunkt muss der Holzbohlenweg schon nach Berliner Vorbild zu einer gepflasterten Chaussee ausgebaut gewesen sein.
Mit jeder freigelegten Bohle tauchen faszinierende Relikte auf, die einen Einblick in das Alltagsleben vergangener Jahrhunderte bieten. Knöpfe, Hufeisen und sogar eine Silbermünze aus der frühen Neuzeit wurden bereits entdeckt. Während Experten weiterhin daran arbeiten, einen besonders gut erhaltenen Teil des Weges zu bergen und für Forschungs- und Präsentationszwecke zu konservieren, wird die Freilegung des Bohlenwegs die Geschichte Mittelfrankens um ein wichtiges Kapitel erweitern.