Als der Obergermanisch-Raetische Limes und damit nur der vordere Odenwaldlimes 2005 als UNESCO-Welterbe anerkannt wurde, wurde dies in den Kommunen und Landkreisen am hinteren Odenwaldlimes als Manko empfunden. Daraufhin sei man rasch von verschiedenen Seiten mit dem gemeinsamen Ziel aktiv geworden, so Landesarchäologe Schallmayer, auch den hinteren Odenwaldlimes nachhaltig aufzuwerten.
Eine der ersten sichtbaren Maßnahmen sei nun die durchgängige Beschilderung mit Informationstafeln, die durch finanzielle Unterstützung der Kommunen, der Kreise, des Landes, der Europäischen Union und der Museumsstraße Odenwald-Bergstraße e. V. durchgeführt werden konnte. Des Weiteren seien bereits Sanierungsmaßnahmen an verschiedenen Limesanlagen unternommen worden, wie z. B. am Kastellbad Würzberg. Auch im Bereich der wissenschaftlichen Forschungen habe man vieles auf den Weg gebracht. So würden nach und nach die einzelnen Limesanlagen mittels zerstörungsfreier geophysikalischen Prospektionen untersucht. Darüber hinaus erfolge die Aufnahme des gesamten Odenwaldlimes als Airborne-Lasersan-Daten, deren Ergebnisse in Kürze vorlägen.
Der Autor der Tafeln Dr. C. Wenzel erklärte die Inhalte der bebilderten Informationstafeln, die, wie üblich in Hessen, auch in Englisch und Französisch übersetzt sind. Die dargestellten Themen greifen zum einen örtliche Besonderheiten auf, zum anderen beziehen sie sich auf ein übergeordnetes Thema aus der Zeit der Römer. An drei verschiedenen Standorten befinden sich gleiche, so genannte „Einstiegstafeln" zum Odenwaldlimes allgemein. So erhalten Spaziergänger bei einem Nachmittagsausflug, aber auch Wanderer bei einer mehrtägigen Wanderung umfassende, abwechslungsreiche Informationen über die ehemalige römische Grenze und das seinerzeitige Leben im Grenzland. Geplant ist zudem, anhand der Tafeln eine zusammenfassende Broschüre zu erstellen.