"Jetzt sind wir komplett", sagte Ausstellungsmacher Dr. Ralf Grüßinger beim Eintreffen des letzten Exponates in der Halterner Seestadthalle. Dabei handelt es sich um ein Marmorrelief aus dem ersten Jahrhundert vor Christus, das in Rom gefunden wurde.
Die Leihgabe aus der Antikensammlung der Staatlichen Museen zu Berlin ist vermutlich ein Abbild des Heiligtums des Apollo auf dem Palatin, der bei den römischen Bürgern der Antike ein beliebtes Wohngebiet war. Dort besaß zum Beispiel der bekannte Redner Cicero ein Haus. "Auch Augustus hatte hier seinen Wohnsitz, der für einen Herrscher des Römischen Reiches recht bescheiden gewesen sein soll", so Grüßinger. Zwar sei die Residenz den Standards der römischen Oberschicht entsprechend mit Wandmalerein geschmückt gewesen, doch habe der Hausherr wohl wenig Wert auf eine prunkvolle Einrichtung gelegt. Zudem sei der Bau auch nicht durch seine Größe aufgefallen.
Dafür hatte Augustus von seinem Privatsitz aus direkten Zugang zum Tempel des Apollo. Der Gott der schönen Künste war der persönliche Schutzgott von Augustus. In dem Heiligtum wurden Apollo, seine Schwester Diana, die Göttin der Jagd, und ihre Mutter Leto in Statuen verehrt. Die drei Gottheiten sind auch auf dem ein Meter breiten und knapp 80 Zentimeter hohen Marmorrelief abgebildet, das jetzt in der "Imperium"-Schau im Original zu sehen ist. Sie bewegen sich auf einen Rundaltar zu, vor dem die römische Siegesgöttin Victoria steht.