Persönliche Dinge des Alltags, der Kleidung, Schmuck und der Grabausstattung können bei archäologischen Ausgrabungen in aller Regel nur unvollständig geborgen werden. Häufig lassen sich deshalb viele Fragen zu den einzelnen Funden und ihrem Sinnzusammenhang nicht lösen, obwohl alle vergleichbaren Stücke und Darstellungen, naturwissenschaftliche Untersuchungen sowie Beispiele aus der Ethnologie herangezogen werden.
Auf der Tagung werden schwerpunktmäßig die Rekonstruktionen, mögliche Herstellungstechniken und die plaubsible Verwendung der geborgenen Artefakte beleuchtet, die in den verschiedenen Bestattungsbräuchen Verwendung fanden. Ein prominentes Beispiel ist sicherlich das "Fürstengrab von Hochdorf", dessen komplette Beigaben wie auch die Grabkammer rekonstruiert wurden.
Die Beiträge der Tagung verdeutlichen, dass bei diesem Forschungsansatz nicht nur die Funde im Mittelpunkt stehen, sondern ebenso versucht wird auch komplexe Bestattungsriten durch ihre experimentelle Rekonstruktion zu untersuchen.
Die Experimentelle Archäologie liefert somit weiterführende Ansätze und Interpretationsmöglichkeiten, um die Herstellung und Verwendung der im Leben gebrauchten und im Tode beigegebenen Dinge besser verstehen und kulturhistorisch einordnen zu können.
Zudem ermöglichen ihre Ergebnisse nicht nur Fachleuten einen tieferen Einblick in prähistorische Zeitabschnitte, sondern vermitteln auch jedem Interessierten einen leicht verständlichen Überblick, siehe das Beispiel „Keltenfürst von Hochdorf“.
exar - Europäische Vereinigung zur Förderung der Experimentellen Archäologie:
Ziel des Vereins ist die Förderung von Arbeiten der Experimentellen Archäologie, die Förderung von Kontakten zwischen Wissenschaftlern und Experimentatoren sowie kulturellen und wissenschaftlichen Institutionen und der Öffentlichkeit. Der Verein zählt mittlerweile gut 100 Mitglieder aus 14 europäischen Staaten.
Weitere Informationen zum Verein und zur Tagung finden Sie unter