Auf dem Nachbargrundstück wurde vor einigen Jahren bereits der Teil eines Gräberfeldes aus der späten Urnenfelderzeit (11./10. Jahrhundert v.Chr.) ausgegraben. Die damaligen Erkenntnisse konnten nun durch die neue Kampagne erweitert werden: es fand sich ein weiteres Grab, das von einem Kreisgraben mit 13,5 m Durchmesser umgeben war.
Das ursprünglich mit einem Hügel versehene Grab stellte also seinerzeit ein eindrucksvolles "Denkmal" am Rande des Gräberfeldes dar. Nachdem der Verstorbene auf einem Scheiterhaufen verbrannt worden war, wurde der Leichenbrand nicht in einer Urne, sondern vielleicht in einem Behälter aus organischem Material, ggf. auch in Stoff gehüllt, in die Grabgrube gelegt.
Als Beigaben dienten fünf Keramikgefäße, kleine Teller, von denen zwei ineinander gestapelt waren. Zudem fand sich ein kleines, schlecht erhaltenes Messer aus Bronze, eine typische Beigabe für Männergräber dieser Zeit. Ein großer Bereich im Grab war fundfrei; möglicherweise enthielt er organische Beigaben, z.B. Speisen, die heute nicht mehr erhalten sind.
Die Grabung wurden vom Bauträger in Auftrag gegeben und von Mitglieder des Vereins Archäologie im Gleiberger Land e.V. sowie der ehrenamtlichen Kreisarchäologie des Hochtaunuskreises unter der Leitung von Dr. Claudia Nickel durchgeführt.