Die Zweigstelle Kairo des Österreichischen Archäologischen Instituts (ÖAI) hat vor kurzem in Hisn el-Bab südlich von Assuan an der antiken agyptisch‐nubischen Grenze unter der Leitung von Dr. Pamela Rose archäologische Untersuchungen begonnen.
Das Skelett war außerordentlich gut erhalten. Es handelt sich um einen Mann im Alter von 25 bis 35 Jahren. Die Knochen zeigten Merkmale, die mit langem Militärdienst in Zusammenhang gebracht werden könnten. Er wurde durch den Hieb einer Waffe mit scharfer Klinge getötet, welcher die Arterie an der Innenseite des Oberschenkels durchtrennt hatte. Der Körper wurde rasch mit Schutt überdeckt ‐ vielleicht ein Hinweis auf die absichtliche Zerstörung eines Teils der Festung unmittelbar nach dem Kampf. Der Zeitpunkt des Konfliktes, durch den der Soldat ums Leben kam, ist nicht genau feststellbar, jedoch muss dies kurz nach der arabischen Invasion Ägyptens geschehen sein.
Durch die Lage Hisn al‐Babs an der Grenze zwischen Ägypten und Nubien wurde die Stätte oftmals Schauplatz des Konflikts zwischen den beiden Ländern, wofür das Skelett ein Beweis ist. Zur Zeit der arabischen Invasion war Hisn al‐Bab von ägyptischen Truppen besetzt. Die jüngsten Arbeiten brachten Zeugnis einer Wohneinheit und eines Küchenbereichs innerhalb der Festung (Datierung anhand von Münzen in die Herrschaftszeit von Herakleios (610 ‐ 641 n. Chr.). In der Küche gab es eine beträchtliche Anzahl zerbrochener Keramikgefäße und eine große Reihe hervorragend erhaltener Pflanzenreste, einschließlich großer Mengen an Olivenfrüchten, welche in den Gefäßen aufbewahrt wurden. Die Arbeiten an dieser wichtigen Stätte sollen Ende dieses Jahres fortgesetzt werden.