Der Einbaum wurde aus dem Stamm einer Eiche hergestellt. Insgesamt ist er rund sieben Meter lang und über einen Meter breit. Die Schiffsbaumethode, bei der ein Boot aus einem einzigen Stück Holz gefertigt wird, gehört zu den ältesten der Welt.
Der Einbaum galt auf den kleinen Flüssen des Landes bis in die Frühe Neuzeit hinein als übliches Transportmittel. Gerade für die vielen schmalen und flachen Abschnitte des niedersächsischen Flusssystems sind sie optimal.
Das Boot wurde 1968 bei Baggerarbeiten am Ufer der Aller bei Wienhausen gefunden. Nach einer zweijährigen Konservierung im Niedersächsischen Institut für historische Küstenforschung in Wilhelmshaven wurde es dann im Kloster Wienhausen ausgestellt. Aufgrund von Umbaumaßnahmen im Kloster erhält das Landesmuseum Hannover das Exponat nun als Dauerleihgabe.
Mit den Demontage- und Verpackungsmaßnahmen wurde vor kurzem durch einen Restaurator begonnen. Der Transport von Wienhausen nach Hannover ist für die zweite Novemberhälfte geplant. An der Finanzierung für den Transport und die anschließende Restaurierung beteiligen sich die Klosterkammer Hannover und der Landkreis Celle.
Bevor der Einbaum jedoch einen Platz in der ständigen Sammlung der Archäologie erhält, muss er für ein Jahr in eine Klimakammer und dort langsam an das Raumklima im Museum angepasst werden. Außerdem wird er zur Erhaltung restauriert und anschließend erforscht. So soll zum Beispiel an Hand der Jahresringe, einer so genannten dendrochronologischen Untersuchung, das genaue Fälldatum der Eiche bestimmt werden. Möglicherweise lässt sich so auch der ursprüngliche Standort des Baumes und damit die genaue Herkunft des Bootes ermitteln.