Im Zuge umfassender Umstrukturierungs- und Modernisierungsmaßnahmen in der US-Militärgemeinde Wiesbaden und der Verlegung des europäischen Headquarters der Amerikaner von Heidelberg nach Wiesbaden, wurde 2010 südlich des bisherigen Airfields mit dem Bau einer großen amerikanischen Wohnsiedlung begonnen. Im Vorfeld dieser Baumaßnahmen fanden auf dem Gebiet 2009 und 2010 archäologische Ausgrabungen durch die hessische Landesarchäologie statt. Bei der Untersuchungen wurden Siedlungsspuren aus der Jungsteinzeit, keltische Besiedlung (800-400 v. Chr.) und ein römischer Gutshof aus dem 2. Jh. n. Chr. entdeckt. Nur wenige Monate nach Ende der Ausgrabungen stellte die Landesarchäologie in einer zweisprachigen Ausstellung mit Originalfunden im Wiesbadener Rathaus die bisherigen Ergebnisse der Ausgrabungen vor.
Am 19.5.2011 präsentierten Ministerpräsident Volker Bouffier und Standortkommandant Col. Jeffrey W. Dill gemeinsam mit Staatsministerin Eva Kühne-Hörmann, Oberbürgermeister Dr. Helmut Müller und dem Landesarchäologen Prof. Dr. Egon Schallmayer die hochrangige Auszeichnung "The Commander in Chief's Annual Award for Installation Excellence" des amerikanischen Präsidenten, die Col. Dill am 4. Mai 2011 im Pentagon entgegen nehmen konnte. Der Preis würdigt die Lebensqualität der amerikanischen Soldaten und ihrer Familien in den jeweiligen Standorten außerhalb Amerikas und im zivilen Umfeld des Gastlandes. Des Weiteren errang das Public Affairs Office der Wiesbadener Garnison den ersten Platz in Community Relations in einem Wettbewerb auf weltweiter US-Army-Ebene ("The Army Community of Excellence award in gold").
In beiden Fällen verwiesen die Amerikaner in den eingereichten Wettbewerbsunterlagen auf die gemeinsamen Aktivitäten mit der hessischen Landesarchäologie während der Ausgrabungen auf dem Army Airfield.
Col. Dill betonte in seiner Rede die besonderen deutsch-amerikanischen Freundschaften, die sich hier in außergewöhnlicher Form durch die Ausgrabungen entwickelt hatten. Landesarchäologe Prof. Dr. Egon Schallmayer verwies in seiner Rede auf die identitätsstiftende Arbeit Wirkungen der Archäologen: „Bei diesen Ausgrabungen hat sich wieder einmal gezeigt, dass von alten Epochen, von Menschen die hier gelebt haben, Wirkungen bis heute ausgehen, Bei Ausgrabungen auf dem Army Airfield haben sich von den Kindern bis zu den Erwachsenen über die Archäologie, über die gemeinsame interkulturelle Auseinandersetzung mit der Geschichte, ganz selbstverständlich echte Freundschaften zwischen Deutschen und Amerikanern, denen wir viel zu verdanken haben, entwickelt. Archäologie, und dies zeigte sich bei den Ausgrabungen auf dem Army Airfield im Besonderen, befriedigt den Wunsch nach gemeinsamer Verortung in unserer komplexen Welt und das Bedürfnis nach Herkunftsmythen ungeachtet aller Nationalitäten."