Die feierliche Aufnahme in den Orden wird anlässlich seiner öffentlichen Jahressitzung 2012 in Anwesenheit des Bundespräsidenten erfolgen. Der Orden wird gemäß seiner Satzung an Personen verliehen, »die sich durch weit verbreitete Anerkennung ihrer Verdienste in der Wissenschaft und der Kunst einen ausgezeichneten Namen erworben haben.«
Bevor er die Leitung der Stiftung Preußischer Kulturbesitz übernahm, war Hermann Parzinger am Deutschen Archäologischen Institut und von 2003 bis 2008 dessen Präsident. Die Entdeckungen eines skythischen Fürstengrabes mit fast 6.000 Goldobjekten 2001 und der Eismumie eines skythenzeitlichen Kriegers im Altai 2006 machte ihn auch über die Fachwelt hinaus bekannt.
Der Ursprung des zunächst ausschließlich an Offiziere vergebenen Ordens Pour le mérite liegt in einer Stiftung Friedrich des Großen im Jahr 1740 für herausragende militärische und zivile Leistungen. Auf Anraten des Naturforschers und preußischen Staatsrates Alexander von Humboldt gründete Friedrich Wilhelm IV. 1842 eine Friedensklasse des Ordens. Diese sollte eine enge Verbindung und den steten Austausch zwischen den Wissenschaften und den Künsten etablieren. Ihr erster Kanzler wurde Alexander von Humboldt.
Die Friedensklasse überdauerte das Ende der Monarchie, konnte jedoch in der Zeit des Nationalsozialismus ihre Tradition der freien Zusammenkünfte und Wahlen deutscher und nichtdeutscher Wissenschaftler und Künstler nicht fortsetzen. Theodor Heuss regte 1952 die Neukonstituierung des Ordens und seine personelle Erneuerung an. Seit 1954 übernimmt der Bundespräsident das Protektorat des Ordens. Der Orden nimmt höchstens 40 inländische und gleich viele ausländische Männer und Frauen auf. Zurzeit gehören ihm 40 deutsche und 35 ausländische Mitglieder an.