Die Translationale Onkologie (TRON) errichtet auf dem Baufeld derzeit ein neues Krebsforschungszentrum. Um dieses Projekt von herausragender Bedeutung zügig voranzubringen, ist die Landesarchäologie derzeit mit großem Personaleinsatz und in enger Abstimmung mit dem Bauträger mit der archäologischen Untersuchung der Fläche befasst.
"Bereits mehrere hundert Kisten konnte die Landesarchäologie auf dem TRON-Baufeld mit dokumentierten archäologischen Funden füllen. Besonders herausragend ist dabei eine Grabinschriftenstele, die direkt vor dem römischen Legionslager stand und auf eine Grabkammer mit Gewölbedecke ausgerichtet war. Die Tatsache, dass hier ein Römer repräsentativ inmitten der zivilen Siedlung vor dem Legionslager bestattet war, ist außergewöhnlich. Das dürfte große Beachtung in der Fachwelt finden", sagte Innenminister Michael Ebling.
Auch der Fund einer Sandsteinstatue aus dem 3. Jahrhundert n. Chr. sei spektakulär. "Die Götterstatue zeigt einen Genius, einen persönlichen Schutzgeist, und wurde wohl in einer obergermanischen Bildhauerwerkstatt erschaffen. Der Genius-Kult war im militärischen Kontext wie auch beim römischen Kaiserhaus sehr verbreitet und inhaltlich facettenreich", so Ebling. Dabei seien die stilistischen Parallelen der Statue zur bekannten Statue der römischen Göttin Salus aus der Mainzer Neustadt auffällig.
"Es ist beeindruckend, dass genau an der Stelle, an der wir heute den Neubau des TRON errichten, vor rund 2.000 Jahren die Spitzentechnologie der damaligen Welt zum Einsatz kam. Mit dem TRON-Neubau wird der Grundstein für die Fortsetzung der Hightech-Geschichte am Forschungsstandort Mainz gelegt. So wie damals die Welt auf die technologischen Errungenschaften der Römer blickte, blickt die Welt heute nach Mainz, wo mit bahnbrechenden Forschungsleistungen auf dem Gebiet der mRNA-Technologie weltweit Maßstäbe gesetzt werden. Mit dem neuen Forschungsgebäude werden die Voraussetzungen geschaffen, diese weltweite Spitzenstellung auch in Zukunft zu halten. Das TRON rückt mit seiner Forschung nicht nur näher an die Patienten heran, sondern das Institut kann sich in Zukunft auch weiteren Krankheitsbildern wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen widmen“, so Wissenschaftsminister Clemens Hoch.