Hans-Joachim Gehrke studierte an der Georg-August-Universität in Göttingen Geschichte, Klassische Philologie, Philosophie und Pädagogik und ist nach Stationen in Würzburg und Berlin seit 1987 ordentlicher Professor am Seminar für Alte Geschichte der Albert-Ludwig-Universität in Freiburg und zählt national wie international zu den renommiertesten Altertumswissenschaftlern.
Mit Hans-Joachim Gehrke übernimmt nach Edmund Buchner, Präsident von 1980- 1988, wieder ein Althistoriker die Leitung des weltweit operienden archäologischen Forschungsinstituts. Seine Forschungsschwerpunkte liegen auf der historischen Landeskunde des zentralen und östlichen Mittelmeergebietes, Fragen zu sozialen Konflikten und sozialer Integration, interkulturellen Beziehungen, Geschichtsvorstellungen und kollektiven Identitäten. Gehrke ist Autor und Herausgeber zahlreicher Publikationen zum antiken Griechenland, zur Geschichte des Hellenismus, zu griechischer und lateinischer Epigraphik, zu antiken Geographen und zu Problemen der Identitätsformierung.
Dem Deutschen Archäologischen Institut ist Hans-Joachim Gehrke schon seit langem verbunden. Von 1990 bis 1999 war er an einem groß angelegten Survey in Akarnanien in Zusammenarbeit mit dem Architekturreferat der Zentrale des DAI und der Universität Münster beteiligt. Gehrke gehört damit zu jenen Althistorikern, denen auch die spezifischen Methoden und Fragestellungen der archäologischen Wissenschaften bestens vertraut sind. Seit 1997 ist Gehrke Mitglied der Zentraldirektion (ZD) des DAI, seit 2000 zudem auch Mitglied des Engeren Ausschusses der ZD. In dieser Funktion hat er die von Hermann Parzinger in den letzten Jahren durchgeführten Veränderungen innerhalb des Instituts maßgeblich unterstützt.
Für den neuen Präsidenten wird insbesondere die weitere inhaltliche Verfestigung der bisherigen Veränderungen und der Ausbau der abteilungsübergreifenden Forschungsinitiativen (sog. Forschungscluster des DAI) eine der zentralen Aufgaben sein.