Der freigelegte Grundriss gehörte ursprünglich zu einem Fachwerkhaus, das vermutlich in den 1960er Jahren abgerissen wurde. Das Aussehen des Hauses ist noch auf Fotos aus der Nachkriegszeit überliefert. Es besaß eine große Toreinfahrt und wurde als Scheune genutzt. Die nun freigelegten Gebäudeüberreste dokumentiert jetzt eine archäologische Fachfirma in Abstimmung mit dem LWL. "Wir hoffen bei der Auswertung der Grabung Hinweise darauf zu finden, wann das Gebäude errichtet wurde", erklärt Grabungsleiterin Marianne Moser, "Denn darüber geben uns archivalische Überlieferungen keine Auskunft."
Fachwerkhäuser bestehen im Wesentlichen aus einer Rahmenkonstruktion aus Holzbalken. Die als Gefache bezeichneten Zwischenräume werden mit einem Flechtwerk gefüllt, das mit Lehm verputzt wird. Alternativ wird dazu auch Mauerwerk verwendet. Die Balken eines Fachwerkhauses fußen auf Grundmauern aus Stein. Dieser Sockel dient dazu die Bodenfeuchtigkeit vom Holz fernzuhalten. Eben diese Fundamentmauern wurden jetzt in Salzkotten entdeckt.
Der Marktplatz in Salzkotten hat innerhalb der letzten sechzig Jahre mehrmals sein Gesicht verändert. In den Jahren 1976/77 wurde der historistische Rathausbau durch das heutige Rathaus ersetzt. Der Platz südlich davon wurde schon 1963 neugestaltet. Wenige Jahre davor war der historische Gebäudebestand für einen dreigeschossigen Neubau abgerissen worden.