Das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege hat die Arbeiten des Bayernwerks in der Gemeinde Geisenfeld denkmalfachlich begleitet. Sie fanden in der Nähe von lange bekannten Bodendenkmälern statt; mit Funden war aus Sicht der Bodendenkmalpflege an dieser Stelle zu rechnen. Archäologen der vom Bayernwerk beauftragten Grabungsfirma ProArch untersuchten nun zunächst den 35 Zentimeter breiten Kabelgraben. Im Randbereich des Kabelgrabens legten die Archäologen ein Grab mit einer Brandschüttungsgrube frei. Sie bargen das Grab und einige Bronzefunde, zu denen zwei Spiralen, eine Fibel und ein ebenfalls aus Bronze gearbeiteter Halsring zählen. Die Fundstücke lassen sich eindeutig einer Frauentracht zuordnen. Das Grab datiert, wie vermutet, in die frühe Bronzezeit (zwischen 2.200 und 1.700 v. Chr.).
Aus bodendenkmalpflegerischer Sicht ist insbesondere interessant, dass sich die Fundstelle bis heute ungestört erhalten hat, obwohl sie in unmittelbarer Nähe der Bahnlinie Regensburg-Ingolstadt und einer Straßentrasse liegt. Die fachliche Begleitung des schmalen Grabens war insofern nicht nur denkmalpflegerisch erforderlich, sondern auch archäologisch ertragreich.
Das Bayernwerk beteiligt sich über die notwendigen Grabungsarbeiten hinaus freiwillig mit 3.200 Euro an den Kosten für die Dokumentation und Bergung des Frauengrabs. »Der geschichtsträchtige Grabfund bei Ilmendorf ist für uns ein schützenswertes Denkmal von besonderem Wert«, erklärt Ursula Jekelius, Leiterin für Kommunen und Kooperationen in Oberbayern beim Bayernwerk, das außergewöhnliche Engagement des Energieversorgers. »Deshalb tragen wir gerne dazu bei, diesen historischen Fund auch für kommende Generationen zu erhalten«, fügte Jekelius hinzu.
Das Gräberfeld bei Ilmendorf ist eines der größten seiner Art in Bayern: Es erstreckt sich über eine Länge von etwa einem Kilometer und umfasst heute noch etwa 80 Grabhügel. Bekannt ist der bronzezeitliche Friedhof seit dem späten 19. Jahrhundert.