Veranstaltet wird die Tagung vom Arbeitskreis Archäometrie der Gesellschaft Deutscher Chemiker, vom Arbeitskreis Archäometrie und Denkmalpflege der Deutschen Mineralogischen Gesellschaft und von der Gesellschaft für Naturwissenschaftliche Archäologie - Archäometrie.
Durch den Einsatz der vielfältigen analytischen Untersuchungsmethoden in der Archäometrie erhält man für die Geschichtsforschung interessante neue Befunde.
So konnten zum Beispiel durch die Anwendung der Plasmaspektroskopie an römischer Gläser aus Dakien die Rohstoffe der Gläser ermittelt werden. Dabei wird mit Hilfe eines Lasers kleinste Proben des Untersuchungsobjektes verdampft und dadurch ein Plasma erzeugt. Dieses liefert ein charakteristisches Farbspektrum, aus dem sich die atomare Zusammensetzung der Probe erkennen lässt.
Durch Metallanalysen von Gefäßen und anderen Gegenständen aus Gold und Silber der Renaissancezeit gelingt es, diese Objekte einer bestimmten Werkstatt zuzuordnen.
Bei den Büchern dient das Papier als Informationsquelle für historische Gewässerbelastungen mit Schwermetallen; denn bei seiner Herstellung in Papiermühlen wurden, je nach deren geografischer Lage, unterschiedliche Mengen an Schwermetallen aus den Gewässern in das Papier eingetragen.
Weitere Themen der Tagung sind zum Beispiel die Analysen früher verwendeter Farbpigmente oder organischer Materialien, so beispielsweise die Bestimmung alter DNA, um die Herkunft europäischer Hausrinder zu ermitteln, oder alter Nahrungsreste zur Rekonstruktion der Ernährungsgewohnheiten.
Am 8. Oktober, 20 Uhr, findet im Anna-Reiss-Saal, Museumsneubau D5, der öffentlicher Abendvortrag "Der geschmiedete Himmel" statt. Professor Dr. Ernst Pernicka vom Curt-Engelhorn-Zentrum für Archäometrie, Mannheim, berichtet über archäometallurgische Untersuchungen an der Himmelsscheibe von Nebra (Sachsen-Anhalt).
Informationen zum Veranstaltungsort finden Sie hier.
Quelle: Gesell. dt. Chemiker