Der Münzhort wurde in einer kleinen Kapelle gefunden, die in ein pharaonisches Grab eingebaut war und zu den ältesten Einrichtungen des Klosters gehört. Die Münzen selbst waren in ein Tuch gewickelt in einer Säule des Altartisches versteckt und können in zwei Gruppen unterteilt werden: 18 größere Münzen, bei denen es sich um Solidi handelt, und elf kleinere, sog. Tremisses.
Nach einer ersten Sichtung lassen sich die Münzen den Kaisern Valens, Valentinian, Justin I. und Justinian I. zuordnen. Mit dem dadurch gewonnenen Datierungsansatz für eine Deponierung im 6. Jahrhundert n. Chr. findet sich der früheste Nachweis für eine Klosterkapelle in Theben-West. Darüber hinaus liefert der Fund einen zeitlichen Beleg für die Umwandlung der von einem Eremiten seit dem 5. Jahrhundert n. Chr. als Wohnbehausung genutzten Grabhöhle in ein sakrales Zentrum, das bis ins 12. Jahrhundert Bestand hatte, wie Besucherinschriften belegen. Der Fund gibt außerdem interessante Einblicke in die ökonomische Situation eines Klosterverbandes der Spätantike.
Die Ausgrabung findet im Rahmen eines von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) finanzierten Kooperationsprojektes zwischen dem Deutschen Archäologischen Institut Kairo (Dr. Daniel Polz), dem Römisch-Germanischen Zentralmuseum Mainz (Dr. Ina Eichner) und der Ludwig-Maximilians-Universität München (Dr. Thomas Beckh) statt.